
Kaschmir-Konflikt Indien stoppt Warenimporte aus Pakistan
Nach dem Anschlag in Kaschmir ist das Verhältnis zweier Atommächten weiter angespannt. Indien untersagte nun den Import von Waren aus Pakistan. Das pakistanische Militär testete derweil eine ballistische Rakete.
Angesichts der wachsenden Spannungen mit Pakistan verbietet Indien den Import von Waren aus dem Nachbarland. Davon betroffen seien auch alle Güter, die über Pakistan transportiert würden, teilte die indische Generaldirektion für Außenhandel mit. "Diese Beschränkung wird im Interesse der nationalen Sicherheit und der öffentlichen Ordnung verhängt", hieß es. Sie trete sofort in Kraft.
Schon im vergangenen Jahr ging der Handel von Indien und Pakistan deutlich zurück. Zwischen April 2024 und Januar 2025 habe Indien Waren im Wert von nur noch 420.000 US-Dollar (etwa 371.700 Euro) aus Pakistan importiert, berichtete die indische Zeitung The Economic Times unter Berufung auf Zahlen des Handelsministeriums. Im selben Zeitraum ein Jahr zuvor habe der Wert 2,86 Millionen Dollar betragen. Auch Indiens Exporte in das Nachbarland seien deutlich gefallen.
Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten haben sich nach einem Anschlag im indischen Teil der von beiden Seiten beanspruchten Himalaya-Region Kaschmir im April verschärft, bei dem mindestens 26 Menschen getötet wurden - überwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft dem Nachbarstaat vor, für die Tat mitverantwortlich zu sein und grenzüberschreitenden Terrorismus zu unterstützen. Pakistan bestreitet eine Verwicklung.

Pakistan testet ballistische Rakete
Inmitten dieser Lage führte Pakistan nun nach eigenen Angaben einen Test mit einer ballistischen Rakete durch. Die am Samstag abgefeuerte Boden-Boden-Rakete habe eine Reichweite von 450 Kilometern, teilte das Militär mit. Durch den Start des Abdali-Waffensystems sollten "die Einsatzbereitschaft der Truppen" sichergestellt und "wichtige technische Parameter" überprüft werden. Dazu gehörten das fortschrittliche Navigationssystem der Rakete und erweiterte Funktionen rund um deren Manövrierfähigkeit.
Indien unternahm kürzlich nach Angaben eines Sprechers der Seestreitkräfte ausgiebige Übungen im Arabischen Meer. Ziel sei es, Kampfbereitschaft zu demonstrieren und die Fähigkeit, potenzielle Bedrohungen abzuschrecken. Auch kommt es verstärkt zu Schusswechseln von Grenzsoldaten beider Länder an der gemeinsamen Grenze.
Strafmaßnahmen von beiden Seiten
Es gibt bereits eine Reihe von Maßnahmen, die zur Verschärfung der Lage beigetragen haben. So setzte Indien den Indus-Wasservertrag mit dem Nachbarland aus und sperrte den Luftraum für pakistanische Fluggesellschaften.
Pakistan sperrte seinerseits den Luftraum für indische Fluggesellschaften, stellte den gesamten Grenzhandel ein und wies indische Diplomaten aus. Die Regierung in Islamabad erklärte zudem, sie verfüge über "glaubwürdige Geheimdienstinformationen", wonach Indien auch militärische Maßnahmen plane. Beide Länder haben bereits zwei Kriege um Kaschmir geführt.