Ein Hubschrauber der Huthi-Miliz fliegt über das Frachtschiff "Galaxy Leader" im Roten Meer (Bild vom 20. November 2023)

Angriffe im Roten Meer Oman verkündet Waffenruhe zwischen USA und Huthi

Stand: 06.05.2025 21:16 Uhr

Die Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer sollen offenbar ein Ende haben: Wie der Oman mitteilte, hat sich die Miliz mit den USA auf eine Feuerpause verständigt. US-Präsident Trump sprach von einer "Kapitulation" der Huthi.

Der Oman hat nach eigenen Angaben eine Feuerpause zwischen den USA und den Huthi im Jemen vermittelt. Es sei eine "Waffenruhe zwischen den beiden Parteien" erzielt worden, erklärte der omanische Außenminister Badr al-Bussaidi.

Beide Seiten hätten sich verpflichtet, nicht mehr anzugreifen und dadurch "die Navigationsfreiheit und den reibungslosen Ablauf der internationalen Handelsschifffahrt sicherzustellen". Die Waffenruhe gelte für Angriffe auf US-Handelsschiffe im Roten Meer sowie in der Meerenge von Bab al-Mandeb vor der Südwestküste des Jemen, erklärte al-Bussaidi weiter.

Trump: "Werden sie beim Wort nehmen"

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump in Washington bereits verkündet, dass die pro-iranische Miliz gegenüber den Vereinigten Staaten eingeknickt sei. Die Huthi würden keine Schiffe mehr angreifen, erklärte Trump und sprach von einer Kapitulation.

Im Gegenzug würden die USA ihre Luftangriffe auf die Huthi im Jemen stoppen. "Wir werden die Bombardierungen einstellen. Sie haben kapituliert, aber was noch wichtiger ist, wir werden sie beim Wort nehmen", sagte Trump im Oval Office. "Ich denke, das ist sehr positiv. Sie haben eine Menge Schiffe zerstört."

Weitere Einzelheiten waren nach Trumps Aussagen vollkommen unklar. Auf die Frage, auf welchem Weg die Huthi mitgeteilt hätten, dass sie ein Ende des US-Bombardements wünschten, nannte der US-Präsident kaum Details und sagte nur, die Information stamme aus einer "sehr guten Quelle". Angriffe der Huthi auf den US-Verbündeten Israel erwähnte der Trump nicht.

USA flogen massive Attacken

Die Huthi bestätigten die Waffenruhe zunächst nicht. Ein ranghoher Vertreter der Miliz sagte lediglich, die US-Ankündigung werde geprüft. Die Huthi kontrollieren weite Landesteile des Jemen. Sie gehört zur "Achse des Widerstands", die vom Iran angeführt wird und gegen Israel und die USA gerichtet ist.

Die Huthi hatten seit Herbst 2023 immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen. Nach eigenen Angaben wollen sie auf diese Weise die Hamas im Gazastreifen bei ihrem Kampf gegen Israel unterstützen.

Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen. Mitte März hatte die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die Miliz gestartet, bei der nach Angaben des Pentagons seither rund Tausend Ziele getroffen und zahlreiche Kämpfer und Anführer der Huthis getötet wurden.

Noch am Dienstagnachmittag hatte Israel nach Armeeangaben den Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen. Damit reagierte Israel auf einen Angriff der Huthi am Sonntag, bei dem eine Rakete in der Nähe des Flughafens Tel Aviv eingeschlagen war.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. Mai 2025 um 21:00 Uhr.