Bundeswehreinsatz in Afghanistan Deutscher Soldat stirbt bei Verkehrsunfall

Stand: 04.08.2010 06:35 Uhr

Erneut ist ein deutscher Soldat beim Afghanistan-Einsatz ums Leben gekommen. Der Mann war bei einer Patrouillenfahrt von der Straße abgekommen. Die Bundeswehr geht von einem Verkehrsunfall aus. Bei neuen Anschlägen und Gefechten wurden mehrere ausländische Soldaten und Zivilisten getötet.

Ein deutscher Soldat ist bei einem Verkehrsunfall in Afghanistan ums Leben gekommen. Laut Bundeswehr-Angaben kam das geschützte Fahrzeug am Samstag gegen 23.00 Uhr Ortszeit während einer Patrouillenfahrt nahe des Feldlagers Faisabad von der Fahrbahn ab. Der Wagen überschlug sich.

Der 21-jährige Soldat erlag trotz schneller medizinischer Versorgung seinen Verletzungen. Zwei weitere Bundeswehrangehörige wurden leicht verletzt. Die Ermittlungen zur Ursache des Unfalls dauerten noch an, teilte die Bundeswehr mit. Nach ersten Erkenntnissen habe es aber keinen Angriff auf das Fahrzeug gegeben. Ein ISAF-Sprecher drückte den Angehörigen des getöteten Bundeswehrsoldaten sein Beileid aus.

Derzeit sind insgesamt rund 3800 deutsche Soldaten im Einsatz für die internationale Schutztruppe ISAF. Deutschland ist nach den USA und Großbritannien drittgrößter Truppensteller.

Weitere Soldaten und Zivilisten bei Anschlägen und Kämpfen getötet

Bei neuen gewaltsamen Zwischenfällen im Land kamen sechs weitere ausländische Soldaten und mehrere Afghanen ums Leben. Nach Angaben der Internationalen Schutztruppe ISAF starben bei einem Bombenanschlag im Osten Afghanistans vier Soldaten. Die NATO-geführte ISAF äußerte sich nicht zur Nationalität der Opfer und nannte bislang keine Einzelheiten. In der Region sind vor allem US-Soldaten stationiert.

Bei einem Feuergefecht in der nördlich von Kabul gelegenen Provinz Kapisa kam am Samstag ein französischer ISAF-Soldat ums Leben. Das Verteidigungsministerium in Paris teilte mit, das Panzerfahrzeug des Gefreiten sei bei einer Militäroperation von einer Rakete getroffen worden. Ein weiterer Franzose sei verletzt worden. In der südlichen Unruheprovinz Helmand starb außerdem ein britischer ISAF- Soldat bei einer Bombenexplosion.

In der Hauptstadt Kabul starben am Sonntag zwei Zivilisten bei einem Selbstmordanschlag. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden 14 weitere Zivilisten verletzt, als der Attentäter sein mit Sprengstoff beladenes Auto in der Nähe eines Konvois der internationalen Truppen in die Luft sprengte.