Ein Junge sitzt am Sandstrand auf der Fidschi-Insel Kiribati neben Abfällen.  | dpa

Weltrisiko-Index 2020 Klimawandel bedroht besonders Inselstaaten

Stand: 15.09.2020 08:22 Uhr

Überschwemmungen, Stürme, Dürren und Erdbeben: An vielen Orten der Welt gefährden Naturkatastrophen regelmäßig das Leben der Menschen. Das sicherste Land liegt laut Weltrisiko-Index am Persischen Golf.

Naturkatastrophen bedrohen Inseln in den Tropen besonders stark: Denn Staaten wie Vanuatu, Tonga, Dominica, die Salomonen und Fidschi sind wegen der weltweiten Klimakrise am meisten gefährdet. Grund dafür ist der Anstieg des Meeresspiegels infolge der globalen Erwärmung.

Das geht aus dem Weltrisiko-Index 2020 des Bündnisses Entwicklung Hilft und des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) hervor. Für den jährlich veröffentlichten Index berechnen die Autoren die Gefährdung und die gesellschaftliche Verwundbarkeit durch Naturkatastrophen in mittlerweile 181 Staaten.

Weniger Risikogebiete in Europa

Insgesamt befinden sich die Hochrisikoregionen vor allem in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West- und Zentralafrika. Die geringste Gefährdung weist Katar auf.

Deutschland liegt mit einem sehr geringen Katastrophenrisiko auf Rang 162 der Liste. Viele europäische Länder folgen am unteren Ende.

Durch Corona höhere Gefahr für Geflüchtete

Die Corona-Pandemie verschärfe die unsicheren Verhältnisse von fast 80 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen noch, warnen die Herausgeber des Berichts. Im Fall eines extremen Naturereignisses seien diese Menschen und auch Wanderarbeiter daher besonders verwundbar.

Es besteht somit ein erhöhtes Risiko, dass ein solches Ereignis zur humanitären Katastrophe wird. Der Geschäftsführer des Bündnisses Entwicklung Hilft, Peter Mucke, fordert deshalb:

Die Lebensbedingungen von Geflüchteten und Vertriebenen müssen dringend verbessert werden, um zu verhindern, dass die Corona-Pandemie zu weiteren Krisen oder gar Katastrophen führt.

Zu dem Bündnis gehören auch die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. September 2020 um 09:00 Uhr.