Statistik des Deutschen Wetterdiensts Wärmstes Jahrzehnt seit 130 Jahren

Stand: 21.12.2009 14:04 Uhr

Das zu Ende gehende Jahrzehnt war das wärmste seit mindestens 130 Jahren. Der Deutsche Wetterdienst errechnete für die Jahre von 2000 bis 2009 eine Durchschnittstemperatur von 9,4 Grad Celsius. Das waren 1,2 Grad mehr als das Mittel von 1961 bis 1990. Spitzenwerte gab es auch beim Niederschlag.

Auch die aktuelle Kältewelle hält den Klimawandel nicht auf: Das zu Ende gehende Jahrzehnt war in Deutschland das wärmste seit mindestens 130 Jahren. Für die Jahre von 2000 bis 2009 errechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach eine Durchschnittstemperatur von 9,4 Grad Celsius. Dieser Wert liegt 1,2 Grad höher als das langjährige klimatologische Mittel von 1961 bis 1990. Etliche Rekorde wurden gebrochen. Spitzenwerte gab es auch beim Niederschlag, wie der DWD in Offenbach berichtete.    

Alle Jahre des vergangenen Jahrzehnts waren wärmer als das langjährige Mittel, 2000 und 2007 mit einem Mittelwert von jeweils 9,9 Grad waren die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Selbst 2004, das kühlste Jahr des vergangenen Jahrzehnts, lag mit einer Durchschnittstemperatur von 9,0 Grad noch deutlich über dem langjährigen Mittel von 8,2 Grad. Das Jahr 2009, das bereits frostig begann und mit der aktuellen Kältewelle ausläuft, geht als viertkühlstes Jahr dieses Jahrzehnts in die Statistik ein. Mit einer vorläufigen Durchschnittstemperatur von 9,2 Grad war es etwas kühler als der Mittelwert des Jahrzehnts von 9,4 Grad, aber immer noch ein Grad wärmer als das langjährige Mittel.    

Supersommer 2003

Neue Rekorde gab es in allen Jahreszeiten. Der Supersommer 2003 überbot mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad den Spitzenreiter aus dem Jahr 1947 um 1,2 Grad. Gleichzeitig gab es 2003 neue absolute Rekordtemperaturen in Deutschland: 40,2 Grad am 9. August in Freiburg sowie am 13. August in Freiburg und Karlsruhe. Den wärmsten Herbst seit Beginn der Messungen gab es mit 12,0 Grad 2006.    

Für den Winter 2006/2007 ermittelte der DWD eine Durchschnittstemperatur von 4,4 Grad - seit Beginn der Aufzeichnungen war kein Winter so warm. Beim Frühling gab es zwei neue Spitzenreiter: 2000 mit 10,0 Grad, noch im selben Jahrzehnt brachte der Frühling 2007 mit 10,6 Grad den nächsten Rekord.    

Auch beim Niederschlag liegt das Jahrzehnt mit 827 Litern pro Quadratmeter und Jahr an der Spitze. Am 12. August 2002 fielen an der DWD-Station Zinnwald-Georgenfeld im östlichen Erzgebirge innerhalb von 24 Stunden sogar 312 Liter Regen pro Quadratmeter, noch nie zuvor war in Deutschland in so kurzer Zeit so viel Regen gefallen.