Feldhamster

Liste gefährdeter Arten Feldhamster vom Aussterben bedroht

Stand: 09.07.2020 14:02 Uhr

Bislang war man davon ausgegangen, dass es in Osteuropa noch jede Menge Feldhamster gibt. Das war offenbar ein Trugschluss. Das Tier ist akut vom Aussterben bedroht und wurde in die Rote Liste der Weltnaturschutzunion aufgenommen.

Einst kam der Feldhamster vom Elsass bis nach Sibirien millionenfach vor. Jetzt ist jetzt er offiziell in seinem gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht. Das geht aus der neuen Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten hervor, die die Weltnaturschutzunion (IUCN) präsentierte.

Das verringerte Vorkommen in West- und Mitteleuropa war bereits bekannt. In der EU ist der Feldhamster streng geschützt. Allerdings hatten Naturschützer bislang angenommen, dass es noch jede Menge Feldhamster in Osteuropa und Russland gibt. Das war offenbar ein Trugschluss. "Wenn sich nichts ändert, wird der Feldhamster in den nächsten 30 Jahren aussterben", berichtete die IUCN.

Die Ursachen für das Verschwinden des Feldhamsters sind noch nicht geklärt. Als mögliche Verursacher gelten aber unter anderem die Ausweitung von Monokulturen in der Landwirtschaft, die globale Erderwärmung und Lichtverschmutzung.

Abholzung, Jagd und höhere Ozeantemperaturen

Zudem sind den Angaben nach jetzt 103 der 107 Lemuren-Arten vom Aussterben bedroht - vor allem durch die Abholzung und Jagd in Madagaskar. 13 Arten wurden in höhere Kategorien eingestuft, darunter Madame Berthes Mausmaki, die kleinste Affenart der Welt. Das Tier ist nur rund zehn Zentimeter lang. In Afrika sind 53 Prozent der 103 Primatenarten stark gefährdet.

Temmink-Stummelaffen

Auch die Temmink-Stummelaffen gehören zu den vom Aussterben bedrohten Tieren.

Ebenso gilt auch der Glattwal Atlantischer Nordkaper (Eubalaena glacialis) jetzt als vom Aussterben bedroht. 2018 habe es schätzungsweise nur noch 250 Exemplare gegeben. Höhere Ozeantemperaturen trieben viele Beutetiere Richtung Norden. Die Wale folgten und verhedderten sich dort öfter in Fischernetzen oder würden von Booten verletzt. Neu in der Liste ist außerdem der Chinesische Raupenpilz, der als traditionelles Heilmittel eingesetzt wird.

Schwanzflossen Glattwal

Der Glattwal Atlantischer Nordkaper (Eubalaena glacialis) steht ebenfalls auf der Liste der IUCN.

Mehr als 32.000 Arten gefährdet

Die Rote Liste der Organisation wird jedes Jahr mindestens einmal aktualisiert. Insgesamt sind in der seit 1964 geführten Liste nun gut 120.000 Tier- und Pflanzenarten erfasst, vorher waren es rund 116.000. Vom Aussterben bedroht sind mehr als 32.000 Arten. Das sind Arten, die nach Meinung der IUCN ohne Schutzmaßnahmen nicht überleben werden.

Unterteilt sind sie in drei Stufen: "gefährdet", "stark gefährdet" und "vom Aussterben bedroht". In dieser höchsten Kategorie sind einschließlich Feldhamster jetzt 6.811 Arten, zuvor waren 6.523.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 09. Juli 2020 um 14:00 Uhr.