Mondlandung 1969 Apollo 11 | picture alliance / akg-images

Motivation für Mondflüge NASA will Firmen Mondgestein abkaufen

Stand: 11.09.2020 09:00 Uhr

Steine auf dem Mond sammeln, einpacken, fotografieren, NASA-Prämie kassieren. Mit diesem Angebot will die US-Weltraumbehörde Firmen motivieren, eigene Mondmissionen zu organisieren.

Von Arthur Landwehr, ARD-Studio Washington

"Wir kaufen von ihnen Mondgestein", so heißt es in einer neuen offiziellen Ausschreibung der NASA, "bitte geben Sie ihr Angebot ab". Damit will die NASA private Raumfahrtunternehmen motivieren, eigene Mondmissionen zu organisieren, um Mondstationen vorzubereiten.

Arthur Landwehr ARD-Studio Washington

Steine müssen nicht zur Erde gebracht werden

Der angebotene Deal sieht so aus: Unternehmen wie SpaceX, Blue Origin oder andere bringen auf eigene Kosten Astronauten oder Roboter zum Mond. Die füllen ein Kästchen mit 50 bis 500 Gramm Gestein, machen ein Foto, schreiben auf, wo es steht und übertragen das Eigentum an die NASA. Das war es. Zur Erde bringen müssen sie die Bodenproben nicht.

Zehn Prozent des Geldes gibt es bei Vertragsunterzeichnung, zehn Prozent beim Raketenstart, 80 Prozent, wenn das Foto da ist, möglichst bis 2024 - ein ehrgeiziges Ziel. Wie hoch das Honorar ist, soll dann im Angebot stehen.

Anreiz für Entwicklung der kommerziellen Raumfahrt

Die NASA wird das Mondgestein natürlich niemals abholen. Aber so finanziert sie private Mondmissionen, ohne sich selbst an der Entwicklung von Raketen und Technologie beteiligen zu müssen. Die Unternehmen bekommen auf diese Weise einen Anreiz, kommerzielle Raumfahrt weiter zu entwickeln. Und die NASA kann das Mondprogramm hinter sich lassen und an kommerzielle Anbieter delegieren. Sie konzentriert sich auf das nächste Ziel: den Mars.