Eine ausgetrocknete Fläche nahe Kapstadt, Südafrika

Deloitte-Studie Klimakrise bedroht weltweit Arbeitsplätze

Stand: 08.11.2022 10:30 Uhr

Rund ein Viertel der weltweiten Arbeitsplätze sei von Klimawandel und Energiewende betroffen, so die Unternehmensberatung Deloitte. Umso wichtiger sei eine aktive Gestaltung der Transformation.

Klimawandel und Energiewende wirken sich direkt auf mehr als 800 Millionen Arbeitsplätze weltweit aus. Davor warnt die Unternehmensberatung Deloitte. Das ist ein Viertel der heutigen Erwerbsbevölkerung. Besonders betroffen seien Jobs in Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Bergbau, Industrie, Transport- und Baugewerbe, heißt es in der Studie, die die Unternehmensberatung heute bei der UN-Klimakonferenz in Scharm El-Sheikh vorstellen will.

Ein Teil dieser Branchen stehe aufgrund hoher CO2-Emissionen vor einem Umbruch, sagte Deloitte-Klimaexperte Bernhard Lorentz. Andere Bereiche wie etwa die Landwirtschaft würden von Überschwemmungen, Hitze oder Unwettern bedroht. "Das Arbeitsplatzrisiko ist im asiatisch-pazifischen Raum und in Afrika am größten", so die Autoren der Studie. In diesen Regionen seien über 40 Prozent der Arbeitskräfte in vulnerablen Branchen beschäftigt.

Aktive Gestaltung könnte Millionen Arbeitsplätze schaffen

Dort gebe es allerdings auch das größte Potenzial für zusätzliche Arbeitsplätze, so Lorentz. "Durch eine aktive Gestaltung der Transformation könnte die Dekarbonisierung bis 2050 mehr als 300 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze hervorbringen, davon 21 Millionen in Europa, 180 Millionen in Asien-Pazifik, 75 Millionen in Afrika und 26 Millionen in Amerika."

Dabei müssten die vulnerablen Regionen besonders in die Entwicklung einer "grünen Arbeiterschaft" investieren. Ein schnellerer Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft könne für weltweit gerechtere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sorgen. "Der Schlüssel sind Investitionen in die Kompetenzförderung - von der Schul- und Hochschulbildung bis zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung", sagte Deloitte-Partnerin Maren Hauptmann. Dies müsse zu den Top-Prioritäten für Politik und Unternehmen gehören.