
Kartellamt verhängt Bußgelder Preisabsprachen bei Musikinstrumenten
Drei Hersteller von Instrumenten und zwei Händler haben jahrelang Preise abgesprochen - zum Nachteil der Verbraucher. Das Bundeskartellamt hat jetzt Bußgelder in Höhe von insgesamt 21 Millionen Euro verhängt.
Hersteller und Händler von Musikinstrumenten haben jahrelang Preise abgesprochen - zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher. Das Kartellamt verhängte Geldbußen gegen die drei Hersteller Yamaha, Roland und Fender sowie gegen die beiden Händler Thomann und Music Store. Sie alle sowie verantwortliche Beschäftigte zahlen insgesamt 21 Millionen Euro Strafe.
"Die Hersteller haben zumindest die führenden Fachhändler Thomann und Music Store dazu angehalten, festgesetzte Mindestverkaufspreise nicht zu unterschreiten, was diese in vielen Fällen auch taten", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Darüber hinaus haben die Händler untereinander in Einzelfällen Absprachen über Preiserhöhungen einzelner Produkte getroffen."
Überwachung durch Price-Tracking-Software
Yamaha und Roland setzten zur Überwachung der Endverbraucherpreise teilweise auch eine sogenannte Price-Tracking-Software ein. In einigen Fällen wurden Sanktionen wie Lieferstopp oder schlechtere Konditionen angedroht bzw. verhängt. Bei einem Teil der Produkte wurden vorgegebene Mindestpreise nicht oder nur sporadisch durchgesetzt und überwacht.
Oft hielten sich die Händler nicht an die Vorgaben oder umgingen sie, zum Beispiel durch Bündelung mehrerer Produkte zu einem Gesamtpreis. Gleichwohl hatten Thomann und Music Store durch Beschwerden bei Yamaha, Roland und Fender die Einhaltung von Mindestpreisen durch andere Musikinstrumentenfachhändler gefordert. Zum Teil erfolgte dies als Reaktion auf Beschwerden über zu niedrige eigene Preise.
Absprachen in 13 Fällen
Nach Angaben des Kartellamts wurden im Zeitraum Dezember 2014 bis April 2018 bei Thomann und Music Store in 13 Fällen Absprachen über Preiserhöhungen für einzelne Musikinstrumente und ergänzende Produkte festgestellt.
Das Verfahren hatte demnach "nach Hinweisen aus dem Markt" im April 2018 mit einer Durchsuchung begonnen. Yamaha, Roland, Fender, Thomann und Music Store kooperierten laut Behörde bei der Aufklärung der Absprachen.