Mehrere Bezahlmethoden beim Onlineshopping

Studie zu Zahlungsarten Online-Käufe am liebsten auf Rechnung

Stand: 04.05.2022 10:21 Uhr

In Onlineshops kaufen die Deutschen nach wie vor am liebsten auf Rechnung. Zweitbeliebteste Zahlungsweise ist laut einer Studie PayPal. Der Ukraine-Krieg bremst derweil den Online-Boom.

Der Kauf auf Rechnung ist in Deutschland die beliebteste Zahlungsart beim Online-Shopping - allerdings mit rückläufiger Tendenz. Das geht aus der Studie "Online-Payment 2022" des Kölner Handelsforschungsinstitut EHI hervor. Wurden 2020 noch 30,4 Prozent aller Online-Einkäufe per Rechnung bezahlt, so sank der Anteil 2021 auf 28,3 Prozent. Fast genauso beliebt war bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern das Bezahlen mit dem Online-Bezahldienst PayPal. Er konnte seinen Marktanteil von 24,9 auf 28,2 Prozent steigern.

Corona beflügelt indirekt auch PayPal

"In der Pandemie ist das Online-Geschäft zum Treiber der Handelszuwächse geworden", sagte Horst Rüter, Leiter Forschungsbereich Zahlungssysteme und Autor der Studie. "Die Umsatzanteile von Handelsunternehmen im E-Commerce liegen mittlerweile je nach Branche bei 30 bis 50 Prozent - Tendenz steigend. Dabei bezahlt die Kundschaft immer öfter mit PayPal."

Auf dem dritten Platz der beliebtesten Zahlungsarten im Internet lag das Lastschriftverfahren mit einem Umsatzanteil von 17,4 Prozent - etwas weniger als im Vorjahr. Kreditkarten wurden bei 11,4 Prozent der Einkäufe eingesetzt - ebenfalls etwas seltener als im Vorjahr. Alle anderen Zahlungsarten wie Einkäufe auf Vorkasse, Sofortüberweisungen oder Nachnahme spielten eine untergeordnete Rolle.

"Buy now, pay later" noch nicht sehr verbreitet

Das Modell "Buy now, pay later", das einen Zahlungsaufschub für Kunden vorsieht, ist der Studie zufolge in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet. Auffällige Steigerungsraten seien hier zuletzt nicht zu beobachten gewesen - im Gegenteil: Die Umsatzanteile der für das spätere Bezahlen prädestinierten Rechnungs- oder Ratenkäufe sind innerhalb der vergangenen zwei Jahre laut Studie sogar zurückgegangen. So büßte der Ratenkauf in dieser Zeit 1,9 Prozentpunkte ein, der Rechnungskauf sogar 4,5 Prozentpunkte.

Handelsverband kappt Prognose für Online-Handel

Derweil kappt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Prognose für den E-Commerce hierzulande. "Nach zwei Rekordjahren in 2020 und 2021 stößt das Umsatzwachstum im Online-Handel in diesem Jahr mit Blick auf die schlechte Konsumstimmung wegen des russischen Krieges in der Ukraine wohl an seine Grenzen", erklärte der HDE. Die Erlöse wachsen demnach zwar weiter, aber nicht mehr so stark wie zuletzt. Für 2022 senkt der Verband seine Umsatzschätzung von plus 13,4 auf 12,4 Prozent und damit um eine Milliarde Euro auf 97,4 Milliarden Euro.

Starkes Wachstum in der Pandemie

In den ersten beiden Pandemie-Jahren 2020 und 2021 hatte der Internet-Handel mit 23 und 19 Prozent noch kräftiger zugelegt - vor allem wegen Geschäftsschließungen während der Lockdown. Es sei klar, "dass der Online-Bereich genau wie der gesamte Einzelhandel unter der aktuell schlechten Verbraucherstimmung leidet", sagte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Nach zwei absoluten Rekordjahren normalisiere sich die Lage nun wieder ein wenig. Ursachen für die sinkende Konsumlaune seien die noch nicht überwundene Corona-Pandemie und vor allem der russische Krieg gegen die Ukraine.

Insbesondere in den Bereichen Mode sowie Unterhaltungselektronik und Elektro seien die Umsätze im vergangenen Jahr enorm gestiegen, so Tromp. Der Online-Anteil wuchs demnach am schnellsten in den Bereichen Wohnen und Einrichten (um knapp 30 Prozent) sowie bei Lebensmitteln und Kosmetik (um 30 Prozent).