
Klimaneutrales Bauen KfW-Programm wird wieder aufgelegt
Der Förderstopp für energieeffiziente Neubauten schlug zu Jahresbeginn hohe Wellen. Nun hat Wirtschaftsminister Habeck angekündigt, das KfW-Programm für das Effizienzhaus 40 wieder aufzulegen. Die Mittel dafür sind allerdings begrenzt.
Hausbauer können ab dem 20. April neue Anträge für eine staatliche Förderung energiesparender Neubauten stellen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Konkret geht es um das Effizienzhaus 40 (EH40) und eine Förderung bei der staatlichen Bank KfW.
Einbau von Gasheizungen künftig nicht mehr gefördert
Die Förderung ist demnach bis zum 31. Dezember 2022 befristet. Es stehe ein Budget von einer Milliarde Euro für die Neubauförderung zur Verfügung. Wirtschaftsminister Robert Habeck erklärte, man müsse sich darauf einstellen, dass das Budget sehr schnell ausgeschöpft sein werde.
Um dennoch möglichst vielen Antragstellern eine Förderung zu ermöglichen, "haben wir die Fördersätze reduziert", erläuterte der Minister weiter. "Auch die Förderbedingungen ändern wir: Wir beenden unter anderem einen Anachronismus und fördern künftig nicht mehr den Einbau von Gasheizungen." Dies sei "politisch allemal angezeigt".
Programm ist auf drei Stufen ausgelegt
Wenn das Budget für dieses Jahr ausgeschöpft ist, soll das EH40-Programm bis Jahresende mit "anspruchsvolleren Konditionen" fortgesetzt werden. Das Programm solle eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen (QNG) ermöglichen.
Dieses Programm in der Stufe zwei solle bis zum 31. Dezember 2022 gelten. Als dritter Schritt sei ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel "Klimafreundliches Bauen" vorgesehen. Dieses Programm soll demnach das QNG-Siegel weiterentwickeln und "insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen". Die genaue Justierung des Programms werde noch erarbeitet.
Mittel waren im Januar ausgeschöpft
Der Förderstopp hatte zu Jahresbeginn hohe Wellen geschlagen. Das Wirtschaftsministerium hatte am 24. Januar mitgeteilt, dass die Energieeffizienz-Förderung der staatlichen KfW mit sofortiger Wirkung gestoppt werde. Betroffen davon waren neben der Neubauförderung nach dem Effizienzstandard EH55 auch die Förderprogramme für den höheren EH40-Standard und energetische Sanierungen von Gebäuden, was zu deutlicher Kritik aus der Baubranche und von Verbraucherschützern führte.
Grund für den Förderstopp war laut Habeck, dass die Mittel für die Fortsetzung der Programme bereits ausgeschöpft waren. Zugleich stellte er bereits im Januar eine rasche Neuordnung der Förderung in Aussicht. Nach dem Förderstopp begann die KfW in einem ersten Schritt Anfang Februar damit, alle förderfähigen Altanträge zu bearbeiten, die vor dem 24. Januar eingegangen waren.
Für Neubauten mit dem Standard EH55 gibt es nun keine weitere Förderung. Für Sanierungen und EH40-Häuser wurde damals angekündigt, das Programm fortzusetzen.
"Eine Milliarde Euro ist zu gering"
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW), begrüßte die Neubauförderung grundsätzlich, hält die Summe von einer Milliarde Euro aber für zu gering. "Denn gut die Hälfte der Wohneinheiten, die ursprünglich im frei finanzierten Wohnungsbau in diesem Jahr im EH55-Standard umgesetzt werden sollten, werden nun auf EH40 umgeplant", teilte er mit.
Auch Ulrich Lange, der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion und zuständig für Wohnen und Bauwesen, zeigte sich von der Fördersumme und der Halbierung der Fördersätze enttäuscht. "Das sind gewaltige Einschnitte für Menschen, die mit den ursprünglichen Förderkonditionen gerechnet und ihre Bauten auf dieser Basis geplant hatten."