Gasflamme | picture alliance/dpa

Bilanz für 2022 Gasverbrauch deutlich gesunken

Stand: 06.01.2023 13:29 Uhr

Die milden Temperaturen haben geholfen: Der Erdgasverbrauch ist 2022 erheblich gesunken. Er lag 14 Prozent unter dem Durchschnitt der vorherigen vier Jahre. Norwegen löste zudem Russland als wichtigsten Gaslieferanten ab.

Der Verbrauch von Erdgas in Deutschland ist im Jahr 2022 erheblich gesunken. Der Jahresverbrauch lag 14 Prozent unter dem Durchschnitt der vorherigen vier Jahre, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Die Industrie verbrauchte demnach 15 Prozent weniger, private Haushalte und kleinere und mittlere Unternehmen zwölf Prozent.

Die Bundesnetzagentur betont, dass die im Allgemeinen milden Temperaturen der Wintermonate "einen großen Einfluss auf den Gasverbrauch hatten".

33 Prozent des Gases aus Norwegen

Norwegen hat Russland im vergangenen Jahr als wichtigsten Gaslieferanten für Deutschland abgelöst. Insgesamt kamen 33 Prozent des 2022 von Deutschland importierten Gases aus Norwegen. Aus Russland kamen dagegen nur noch 22 Prozent.

Ein großer Einbruch - Russland hatte 2021 noch über die Hälfte des Gases für Deutschland geliefert. Die im Jahresverlauf gestoppten Gaslieferungen aus Russland wurden laut der Bundesnetzagentur neben Norwegen auch von Belgien und den Niederlande abgelöst.

Gasmangellage sei zunehmend unwahrscheinlich

Die deutschen Gasspeicher haben weiterhin leicht steigende Füllstände. Der Zuwachs war zuletzt allerdings nur noch gering. Aus den Daten des europäischen Gasspeicherverbandes ging hervor, dass die Speicher zu 90,72 Prozent gefüllt waren.

Bislang hatte die Bundesnetzagentur die Lage bei der deutschen Gasversorgung als angespannt bezeichnet. Die Bonner Behörde spricht nun jedoch von einer "weniger angespannten" Lage. "Eine Gasmangellage in diesem Winter wird zunehmend unwahrscheinlich", so die Bundesnetzagentur. Ganz auszuschließen sei sie aber nicht.