Messinstrumente zeigen den Leitungsdruck von Rohrleitungen des Gasspeichers der Stadtwerke Kiel an.

Statistisches Bundesamt Energiepreise stark gestiegen

Stand: 23.02.2023 10:06 Uhr

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sich Energie in Deutschland stark verteuert. Am deutlichsten war der Preisanstieg beim Erdgas. An den Tankstellen zeichnet sich eine Entspannung ab.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Energiepreise in Deutschland im vergangenen Jahr massiv beeinflusst. Trotz zuletzt rückläufiger Tendenz lagen die Erzeugerpreise für Energie im Januar 2023 immer noch um ein Drittel höher als im Januar 2022, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte.

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Erdgas doppelt so teuer

Am deutlichsten fiel der Anstieg bei Erdgas in der Verteilung aus: Es kostete im vergangenen Monat gut 50 Prozent mehr als vor einem Jahr kurz vor Kriegsausbruch. Beim Strom betrug der Anstieg 27,3 Prozent. Mineralölprodukte wie Heizöl oder Kraftstoffe waren Anfang 2023 trotz zuletzt deutlich gesunkener Preise 12,6 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Auch die Energieimporte waren im Dezember 2022 trotz des aktuellen Preisrückgangs zum Teil deutlich teurer als vor dem russischen Angriff. So kosteten Gasimporte fast ein Viertel mehr als im Januar 2022, importierte Mineralölprodukte waren um 14,6 Prozent teurer und Stromimporte kosteten 45,7 Prozent mehr. Auch für die Konsumenten verteuerten sich Energieprodukte rund um das Heizen und Tanken.

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Spritpreise sinken

An den Tankstellen zeichnete sich allerdings eine Entspannung ab. Inzwischen sinken die Kraftstoffpreise auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen; das kommt langsam auch bei den Verbrauchern an. Benzin und Diesel kosteten an deutschen Tankstellen zuletzt etwa so viel wie kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine, wie die Wiesbadener Behörde berichtete.

Nach Angaben der Europäischen Komission und der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt zahlten Autofahrer in Deutschland am 13. Februar 2023 im Tagesdurchschnitt 1,83 Euro für einen Liter Super E5 und 1,78 Euro für einen Liter Diesel. Am 21. Februar 2022, drei Tage vor dem russischen Angriff, lag der Preis für einen Liter Super E5 bei 1,80 Euro und für einen Liter Diesel bei 1,66 Euro.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 Nachrichten am 23.02.2023 um 12:15 Uhr