
Hohe Benzinpreise ADAC ruft zum Spritsparen auf
Die Spritpreise sinken leicht, Tanken bleibt aber teuer. Der ADAC ruft seine Mitglieder zu sparsamer Fahrweise auf - und legt ihnen nahe, öfter den Nahverkehr zu nutzen oder Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen.
Angesichts des Ukraine-Kriegs hat der ADAC seine Mitglieder zum Spritsparen aufgerufen. Sie sollten prüfen, ob sie auf einzelne Fahrten mit dem Auto verzichten und spritsparend fahren könnten, heißt es in einem Text der Präsidiumsmitglieder Christian Reinicke und Gerhard Hillebrand.
Das Schreiben ist der Auftakt einer Kampagne, die der Verkehrsclub über seine eigenen Kanäle spielen will. Ziel ist es, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten zu reduzieren. Dazu könne jeder Einzelne einen Beitrag leisten, so die ADAC-Spitze. Zudem könnte eine sinkende Nachfrage auch dämpfende Auswirkungen auf die Spritpreise haben - auch wenn Reinicke und Hillebrand diesen Aspekt nicht ansprechen.
"Geschwindigkeit spielt eine große Rolle"
In dem offenen Brief an die rund 21 Millionen Mitglieder des ADAC heißt es unter anderem: "Wer einen guten Zugang zu Angeboten des öffentlichen Verkehrs hat, sollte diese verstärkt nutzen. Auch mit dem Rad oder zu Fuß lassen sich manche Wege zurücklegen."
Zudem rufen sie die Menschen zu einer sparsameren Fahrweise auf: "Dabei spielt die Geschwindigkeit eine große Rolle. Wichtig ist aber auch vorausschauendes und gleichmäßiges Fahren." Dadurch lasse sich der Verbrauch um bis zu 20 Prozent senken.
In einer Umfrage des Verkehrsclubs unter gut 1000 Autofahrern ab 18 Jahren, die an mindestens zehn Tagen im Monat selbst fahren, gab knapp die Hälfte an, im Vergleich zu ihrem Mobilitätsverhalten vor einigen Monaten gelegentlich auf Fahrten zu verzichten - um Energie und Kosten zu sparen. 60 Prozent sagten zudem, es sei ihnen gelungen, durch spritsparende Fahrweise den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.
Spritpreise sinken leicht
Die Spritpreise haben zuletzt leicht nachgegeben. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt kostete ein Liter Super E10 gestern 1,954 Euro, wie der ADAC mitteilte. Das waren 2,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel verbilligte sich um 0,8 Cent auf 2,019 Euro.
Die Kraftstoffe bewegen sich damit in etwa in der Mitte zwischen ihren extremen Allzeithochs im März und dem Stand vor Beginn des Ukraine-Kriegs. Im Vergleich zum April des vergangenen Jahres zeigt sich dennoch ein kräftiger Anstieg von 71 Cent bei Diesel und knapp 49 Cent bei Super E10.