Stärkstes Wachstum seit sechs Jahren US-Wirtschaft legt rasant zu

Stand: 29.01.2010 16:44 Uhr

Die US-Wirtschaft hat das Krisenjahr 2009 mit einem überraschend starken Schlussspurt beendet. Im vierten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt mit 5,7 Prozent so kräftig wie seit Sommer 2003 nicht mehr. Im Gesamtjahr verzeichnete die Wirtschaft mit 2,4 Prozent aber den stärksten Einbruch seit 1946.

Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal 2009 so kräftig zugelegt wie seit sechs Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt wuchs nach ersten Schätzungen mit einer hochgerechneten Jahresrate von 5,7 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte.

Dennoch verzeichnete die Wirtschaft im Gesamtjahr mit 2,4 Prozent den stärksten Einbruch seit 1946. Der Grund hierfür sind die Schwierigkeiten in der ersten Jahreshälfte. Für 2010 erwarten Experten wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Auslaufen der Konjunkturprogramme eine holprige Erholung. US-Präsident Barack Obama hofft, dass sich diese dann auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt. Die US-Arbeitslosenquote liegt bei zehn Prozent. Experten befürchten, dass die Quote auch zum Ende dieses Jahres weiter bei über neun Prozent liegt. Für amerikanische Verhältnisse ist das ein extrem hoher Wert.

Rasanter Schlussspurt im vierten Quartal

Das Quartal ist bereits das zweite positive in Folge - und es zeigt das stärkste Wachstum seit dem Sommer 2003. Fachleute sehen darin ein Signal, dass die US-Wirtschaft sich schneller von der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise berappelt als erwartet. Die Wirtschaft ist demnach im vierten Quartal mehr als doppelt so stark gewachsen wie in den drei Vormonaten. Ende September 2009 lag das Wachstum nach revidierten Angaben bei 2,2 Prozent. Analysten hatten daraufhin weitaus niedrigere Erwartungen an das letzte Quartal gesetzt - nämlich nach Umfragen der Wirtschaftsagentur Bloomberg eine Zunahme von 4,7 Prozent.

Mehr Kauflust, mehr Exporte

Das Handelsministerium erklärt die positive Entwicklung mit gestiegenen Exporten und mehr Kauflust der Amerikaner. Außerdem hätten private Firmen ihren Lagerabbau verringert. Während der dramatischen Wirtschaftskrise hatten US-Unternehmen ihre Vorräte stark schrumpfen lassen. Inzwischen sind die Puffer so gering, dass wegen der wachsenden Nachfrage wieder mehr produziert werden muss.

Das Vertrauen der Verbraucher in die US-Wirtschaft war vergangenen Monat um gut zwei Prozent gestiegen. Analysten erklärten, dass die Amerikaner wieder deutlich zuversichtlicher auf den Arbeitsmarkt blickten und daher bereit seien, mehr Geld auszugeben, was wiederum der Wirtschaft zugutekomme.