Das VW-Modell ID3 | dpa

Kfz-Markt Elektro-Autos boomen

Stand: 12.01.2022 13:34 Uhr

Deutsche Autobauer profitierten im vergangenen Jahr von der großen Nachfrage nach E-Autos. Dagegen ist der Absatz von Verbrennern gesunken - mit Ausnahme von BMW.

VW hat im vergangenen Jahr 95 Prozent mehr Elektroautos ausgeliefert als 2020. Rund um den Globus verkaufte der Konzern im vergangenen Jahr 452.900 rein batteriegetriebene Fahrzeuge an die Kunden. "Das Jahr 2021 zeigt, wie sich das Geschäftsmodell des Volkswagen Konzerns ändert. Die Einnahmequellen werden sich schrittweise weiter verschieben: von konventionellen Verbrenner-Modellen hin zu emissionsfreien Elektroautos", teilte der Konzern mit.

Insgesamt war es allerdings kein gutes Jahr für die Wolfsburger. Die Chipkrise und die andauernden Lieferprobleme haben die Verkäufe von Volkswagen weltweit um 4,5 Prozent auf 8,9 Millionen verkaufte Fahrzeuge einbrechen lassen. Nach Angaben des Unternehmens sanken die Auslieferungen der Kernmarke Volkswagen Pkw in den vergangenen zwölf Monaten sogar um 8,1 Prozent weltweit, verglichen mit dem pandemiebedingt schon schwachen Jahr 2020. "Die massiven halbleiterbedingten Auswirkungen auf die Produktion waren im Jahresverlauf nicht vollumfänglich zu kompensieren", erklärte Vertriebsvorstand Klaus Zellmer. In Anbetracht dieser "außerordentlich herausfordernden Bedingungen" sei das Abschneiden beim Absatz insgesamt aber noch zufriedenstellend.

Besonders stark abwärts ging es in China. Auf dem größten Einzelmarkt des Konzerns stürzten die Verkaufszahlen um 14,1 Prozent ein auf 3.304.800 Fahrzeuge. Die Volksrepublik ist die wichtigste Absatzregion für die VW, der Konzern verkauft dort etwa 40 Prozent aller Fahrzeuge. Einziger Hoffnungsschimmer sind auch dort die Verkaufszahlen der E-Autos, die um das Vierfache auf 92.700 Fahrzeuge anstiegen. Positiv entwickelte sich dagegen der nordamerikanische Markt: In den USA stiegen die Auslieferungen (Verbrenner und E-Autos) um etwa 15 Prozent. Mit knapp 37.000 Elektroautos wurden rund zwanzigmal so viele Fahrzeuge abgesetzt wie im Vorjahr.

BMW schafft Rekordabsatz

Der Autobauer BMW konnte seine Verkaufszahlen im vergangenen Jahr dagegen auch bei den Verbrennern steigern. Die BMW Group hat im vergangenen Jahr mit 2.521.525 weltweit ausgelieferten Fahrzeugen ein Absatzplus von 8,4 Prozent gegenüber Vorjahr erzielt. Die Kernmarke BMW konnte mit einem Plus von 9,1 Prozent mehr verkauften Autos im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Absatzrekord einfahren.

Besonders gefragt waren auch bei BMW die E-Autos: Deren Absatz konnte das Unternehmen 2021 um 133 Prozent steigern. "Mit mehr als 100.000 verkauften vollelektrischen Fahrzeugen lag unser Fokus im letzten Jahr klar auf dem Hochlauf der Elektromobilität", sagte Vorstand Pieter Nota. Mit insgesamt 328.316 Einheiten betrug 2021 der Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen der Marken BMW und MINI weltweit bereits dreizehn Prozent; in Europa waren es mit 225.415 Einheiten sogar bereits über dreiundzwanzig Prozent.

Auch 2022 will der Münchner Autokonzern das Angebot an E-Autos weiter ausbauen: "Wir haben uns hier besonders ambitionierte Wachstumsziele gesetzt: Wir wollen in diesem Jahr den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln", so Nota. Bereits im Jahr 2023 will das Unternehmen in rund 90 Prozent seiner Marktsegmente mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben. Insgesamt plant der Konzern, in den kommenden zehn Jahren etwa zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge zu verkaufen.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 03. November 2021 um 13:44 Uhr.