Der Schriftzug Uniper ist hinter einer Glasfassade zu lesen (Archivbild).

Verpflichtungen abgesichert Uniper benötigt kein weiteres Geld vom Staat

Stand: 23.05.2023 18:33 Uhr

Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper sieht bis nächstes Jahr keinen weiteren Bedarf an frischem Geld seitens des Bundes. Der Gasimporteur rechnet nun sogar wieder mit einem Gewinn.    

Uniper gibt Entwarnung: Der Energiekonzern sieht bis zum kommenden Jahr keinen weiteren Bedarf für eine weitere Finanzspritze des Bundes. Die Gaslieferverpflichtungen für 2023 und 2024 seien nahezu vollständig unter anderem über Termingeschäfte abgesichert, teilte das Unternehmen mit. Uniper waren bislang mehr als 13 Milliarden Euro Staatshilfen zugeflossen. Weitere 19,5 Milliarden Euro könnte der Konzern bei Bedarf noch abrufen.

Im vergangenen Jahr hatte Uniper wegen der ausbleibenden Lieferungen aus Russland viel Gas zu höheren Preisen am Markt kaufen müssen, was zu enormen Verlusten geführt und schließlich den Einstieg des Bundes nötig gemacht hatte, um einen Zusammenbruch abzuwenden.

Nun erwartet Uniper auf Basis vorläufiger ungeprüfter Zahlen aus den Absicherungsgeschäften Gewinne vor Steuern von mehr als zwei Milliarden Euro. Die Verwendung dieser soll mit dem Bund abgestimmt werden, der über 99 Prozent an dem Energieversorger hält.

Uniper bleibt vorsichtig

"Uniper hat wieder Boden unter den Füßen", sagte die neue Finanzchefin Jutta Dönges laut Mitteilung. Der Konzern habe seine Hausaufgaben gemacht und die Risiken aus den weggefallenen russischen Gasmengen "schnell und umfassend" reduziert. Wegen der unberechenbaren Auswirkungen auf die Energiemärkte durch den Krieg gegen die Ukraine bleibt Uniper demnach aber vorsichtig. Die Managerin bestätigte die Jahresprognose, laut der 2023 sowohl im Tagesgeschäft als auch beim bereinigten Jahresüberschuss Gewinne erzielen werden sollen.

Dönges war im Dezember im Zuge der Verstaatlichung als Vertreterin des Bundes in den Aufsichtsrat bei Uniper gerückt. Seit 1. März verantwortet sie im Vorstand das Finanzressort. Am 1. Juni soll dann auch der neue Chef Michael Lewis antreten und damit einen Monat früher als ursprünglich geplant.