Das Twitter-Profil von Elon Musk ist auf einem Smartphone zu sehen, das auf gedruckten Twitter-Logos platziert ist.

Aktie bricht ein Musk setzt Twitter-Übernahme aus

Stand: 13.05.2022 14:32 Uhr

Mit seinen Plänen zur Übernahme von Twitter hat Elon Musk für viel Wirbel gesorgt. Nun folgt die nächste Umdrehung des US-Milliardärs: Der Twitter-Kauf liegt auf Eis - und die Aktie des US-Unternehmens stürzt ab.

Tech-Milliardär Elon Musk hat seinen Deal zum Kauf von Twitter für vorläufig ausgesetzt erklärt. Er wolle erst Berechnungen abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachten, schrieb Musk bei Twitter. Der Online-Dienst hatte diese Schätzung Anfang der Woche veröffentlicht.

Aktie verliert an Wert

Die Twitter-Aktie fiel nach Musks Tweet im vorbörslichen Handel rasch um fast ein Viertel und notierte bei etwa 34,50 Dollar. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die Musk den Aktionären in Aussicht gestellt hatte. Schon am Donnerstag war das Papier mit 45,08 Dollar aus dem Handel gegangen - ein Zeichen der Skepsis von Investoren, dass Musk den Deal tatsächlich durchzieht. Im vorbörslichen US-Handel stürzte die Aktie nun auf unter 37 Dollar ab.

Will Twitter immer noch übernehmen

Nachdem Tech-Milliardär Musk den Kaufdeal einseitig auf Eis gelegt hatte, versicherte er allerdings, dass er weiter an Twitter interessiert sei. Er halte an den Übernahmeplänen fest, schrieb Musk ohne weitere Details bei Twitter.

Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla und derzeit reichste Mensch der Welt hatte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf eine rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme geeinigt. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollten das Geschäft bislang bis Jahresende abschließen. Er kaufte in den vergangenen Monaten bereits einen Anteil von gut neun Prozent an Twitter an der Börse.

Probleme bei der Finanzierung?

Nun beginnen die Spekulationen, ob der unklare Anteil von Fake-Accounts tatsächlich der Grund für den vorläufigen Stopp des Deals ist. Denn dass solche unechten Nutzer ein Problem darstellen, ist Musk bekannt: Er selbst hatte bereits erklärt, er wolle Accounts, die etwa zum Versenden von Spam-Nachrichten eingesetzt werden, von der Plattform verbannen. So könnte die Frage auch als Vorwand dienen für einen Ausstieg aus dem Kauf - oder um das Gebot senken zu können. Twitter und Musk hatten jedenfalls eine Strafe von jeweils einer Milliarde Dollar für den Fall vereinbart, dass eine der Seiten den Deal aufkündigen sollte.

In den vergangenen Tagen hatten sich bereits Probleme abgezeichnet. Musk wollte ursprünglich für rund zwölf Milliarden Dollar des Kaufpreises Kredite aufnehmen, die mit seinen Tesla-Aktien gesichert wären. Aber nachdem der Kurs der Tesla-Aktie von zuvor rund 1000 Dollar auf zuletzt nur noch 728 Dollar abgesackt war, wurde dieser Plan zunehmend ungünstig für ihn. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete am Donnerstag, Musk suche nach anderen Finanzierungswegen anstelle des mit Aktien besicherten Kredits.

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Unklar blieb zunächst, welche rechtlichen Folgen Musks Ankündigung nun hat. Investoren kritisieren Twitter seit längeren dafür, dass das Unternehmen langsamer wächst als manche Konkurrenten wie TikTok oder Meta, der Mutterkonzern von Facebook. Elon Musk hat für den Fall einer Übernahme bereits Kosteneinsparungen und einen Einstellungsstopp angekündigt. Auch will er den früheren US-Präsidenten, dessen Konto gesperrt worden war, wieder twittern lassen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 13. Mai 2022 um 13:00 Uhr.