
Wechsel bei Reisekonzern TUI-Chef Joussen tritt vorzeitig ab
Der langjährige TUI-Chef Fritz Joussen verlässt völlig überraschend Ende September dieses Jahres vorzeitig den weltweit größten Reisekonzern. Auch sein Nachfolger steht bereits fest.
Der Reisekonzern TUI verliert seinen langjährigen Chef. Der Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen lege sein Amt vorzeitig zum 30. September nieder, teilte das Unternehmen am Vormittag mit. Das Präsidium des Aufsichtsrats schlägt dem Aufsichtsrat den bisherigen Finanzvorstand Sebastian Ebel als Nachfolger vor. Ebel übernehme den Posten zunächst für drei Jahre. Joussens Vertrag lief eigentlich bis September 2025.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Zetsche, äußerte sich dazu in einer Pressemitteilung: "Umbau, digitale Transformation und Rettung der TUI in der Corona-Krise sind bleibende Verdienste von Fritz Joussen. Die akute Krisen-Phase ist abgeschlossen. Mit Sebastian Ebel steht ein stark unternehmerisch geprägter CEO für den Neustart nach Corona bereit. Stärkung der Bilanz und profitables Wachstum sind sein Fokus."
"Unmittelbare Krisenbewältigung abgeschlossen"
Joussen führte den Konzern seit 2013. Der in Duisburg geborene Manager war vor seiner Karriere Chef der Deutschlandsparte des Telekommunikationskonzerns Vodafone. In seiner Amtszeit bei TUI stürzte der Konzern wegen der Pandemie in eine schwere Krise und wurde auch mit Milliardenhilfen des Staates gestützt. Inzwischen profitiert das Unternehmen von der anziehenden Reisenachfrage.
"Die unmittelbare Krisenbewältigung, in der es darum ging, den Fortbestand des Konzerns sicherzustellen, ist jetzt abgeschlossen", wird Joussen in der Pressemitteilung zitiert. Nachdem die existenzielle Krise überstanden sei, sei jetzt der richtige Zeitpunkt für den Wechsel an der Spitze der TUI.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22, also von Anfang Oktober bis Ende März, hatte das Unternehmen einen Umsatz von rund 4,5 Milliarden Euro erzielt. Das waren mehr als sechsmal so viel wie im von der Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum Unter dem Strich halbierte sich der Konzernverlust auf 708 Millionen Euro.
Auch die Anleger scheinen den Verlust zu bedauern: Die Aktie sinkt deutlich stärker als der Gesamtmarkt.