Ikea-Niederlassung in Brooklyn, New York, USA

Schwedischer Möbelkonzern Wo IKEA wachsen will

Stand: 21.04.2023 11:28 Uhr

Das schwedische Möbelhaus IKEA investiert zwei Milliarden Euro ins US-Geschäft. Die Vereinigten Staaten könnten Deutschland als größter Markt ablösen. Aber auch in Europa will das Unternehmen weiter expandieren.

Es ist ein beherzter Schritt in der Expansionspolitik des Unternehmens: Seit Jahren schon weitet der schwedische Möbelhersteller IKEA sein Geschäft global aus, nun sollen in den USA acht neue Möbelhäuser dazukommen. Geplant sind sie an Orten wie San Francisco und Arlington im Bundesstaat Virginia. Neun weitere kleinere Niederlassungen sind ebenfalls geplant. Dort sollen sich Kundinnen und Kunden beraten und Möbel liefern lassen können.

Zwei Milliarden Euro sollen in das US-Geschäft fließen. Nach Unternehmensangaben ist das die bisher größte Investition in einem einzigen Land. Nordamerika ist aktuell der zweitwichtigste Absatzmarkt für den Möbelanbieter.

Große Ketten öffnen eine Lücke für IKEA

Wegen wirtschaftlicher Probleme hatten sich in den USA große Einzelhändler wie Walmart oder der Online-Möbelkonzern Wayfair zuletzt verkleinert. Arbeitsplätze werden gestrichen, Filialen geschlossen. Von den freiwerdenden Flächen profitiert das schwedische Möbelhaus.

Es stünden nun Standorte zur Verfügung, die vorher nicht verfügbar gewesen seien, sagte Tolga Öncü, Vertriebschef der Ingka Gruppe, die hinter IKEA steht. Mit den neuen Geschäften soll sich die Gesamtzahl um ein Drittel erhöhen.

Nach eigenen Angaben soll die Expansion in den Vereinigten Staaten rund 2000 neue Jobs bringen. Dort machte die IKEA-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro.

Auch in Spanien wird investiert

Der Konzern konzentrierte sich bisher hauptsächlich auf Europa - Deutschland ist dabei mit 54 Möbelhäusern der noch größte Markt. Gegenüber der "Financial Times" sagte Öncü aber, dass die USA "immer näher" kämen. Er erwarte, dass der US-Markt Deutschland in den kommenden Jahren überholen werde.

Europa bleibt bei der Strategie des Möbelkonzerns jedoch weiter wichtig. In Spanien soll ebenfalls ordentlich investiert werden.

Mehr als 450 Filialen weltweit

Insgesamt hat der schwedische Möbelkonzern weltweit 456 Filialen, die Zahl wuchs in den vergangenen zehn Jahren um über 40 Prozent. Zwar konnte IKEA in den vergangenen zehn Jahren seinen Online-Umsatz erheblich steigern, doch will das 1943 gegründete Franchise-Unternehmen auch in Zukunft auf sein Konzept mit großen Möbelhäusern vor Ort setzen.

Allerdings machte der Konzern Verluste, als sich IKEA infolge des Ukraine-Kriegs aus Russland zurückzog. Zuvor hatten Lockdowns und Lieferschwierigkeiten dem Unternehmen bereits zugesetzt. Im Geschäftsjahr 2022 konnte IKEA seinen weltweiten Umsatz trotzdem steigern auf über 42 Milliarden Euro.