Arbeiter stehen auf einer Baustelle für ein geplantes schwimmendes LNG-Terminal im Hafen von Wilhelmshaven

Maßnahme der Regierung Weiteres LNG-Terminal für Deutschland

Stand: 01.09.2022 10:51 Uhr

In Deutschland laufen bereits Arbeiten an mehreren Flüssigerdgasterminals. Nun will die Bundesregierung ein weiteres schwimmendes LNG-Terminal mieten, das in gut einem Jahr einsatzbereit sein soll.

Die Bundesregierung will angesichts der Energiekrise ein weiteres schwimmendes LNG-Terminal einsetzen. Neben den vier bereits gecharterten komme jetzt ein fünftes, staatlich gemietetes dazu, kündigte das Wirtschaftsministerium an und lud für den Nachmittag zu einer Pressekonferenz mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ein.

Das jetzt angekündigte Terminal soll im Winter 2023/24 einsatzbereit sein, berichtet de Nachrichtenagentur Reuters. Darüberhinaus gehe es auch um die Anlandung von grünem Wasserstoff. Dazu werde Habeck mit Vertretern der Konzerne E.ON, Engie und Tree Energy Solutions (TES) sprechen.

Die schwimmenden Terminals sind im Kern Flüssigerdgas-Tanker, die den Brennstoff aber selbst wieder in den Gas-Zustand zurückversetzen können. Damit wird kein kompletter Hafen, sondern in erster Linie neben dem Schiff nur eine Verbindung zur Pipeline an Land benötigt.

Mehrere Terminals bereits geplant

Neben Wilhelmshaven und Brunsbüttel für den kommenden Winter waren bereits zwei weitere Terminals geplant: Eines in Stade und eines in Lubmin an der Ostsee-Küste sind der Regierung zufolge wohl Ende 2023 betriebsbereit. In Lubmin hat ein privates Konsortium zudem ein zusätzliches auf den Weg gebracht. Dieses dann sechste Terminal könnte bereits Ende 2022 zur Verfügung stehen.

LNG-Terminals wichtige Komponente

Neben Gas-Einsparungen von rund 20 Prozent sowie vollen Erdgas-Speichern sind die LNG-Terminals die dritte wichtige Komponente, damit Deutschland ohne Gas-Rationierungen durch den Winter kommen kann.

Dem Befüllen der Gasspeicher kommt mit der nahenden Heizperiode große Bedeutung zu. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, erklärte gestern, Deutschland sei jetzt besser vorbereitet als bei der Lieferunterbrechung im Juli: Die Gasspeicher seien zu fast 85 Prozent befüllt.

Russland, gegen das der Westen wegen des Angriffs auf die Ukraine Sanktionen verhängt hat, lieferte zuletzt deutlich weniger Gas nach Europa als bisher. Zuletzt stoppte der russische Staatskonzern Gazprom am Mittwoch die Lieferungen durch die wichtige Ostseepipeline Nord Stream 1 und nannte als Begründung Wartungsarbeiten. Laut Gazprom sollen die Wartungsarbeiten am Freitag beendet werden und danach sollen wieder die Mengen durch die Pipeline transportiert werden wie in den Wochen zuvor.

Philipp Eckstein, Philipp Eckstein, ARD Berlin, 01.09.2022 12:17 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 01. September 2022 um 12:15 Uhr.