
Vorwürfe in den USA Neuer Ärger für die Deutsche Bank
Die Deutsche Bank hat womöglich gegen Auflagen eines Vergleichs in den USA verstoßen. Nun droht neuer Ärger mit der US-Justiz. Es geht um Greenwashing-Vorwürfe gegen die Fondstochter DWS.
Das US-Justizministerium hat Medienberichten zufolge der Deutschen Bank mitgeteilt, dass sie womöglich gegen Auflagen eines früheren Vergleichs verstoßen hat. Laut "Wall Street Journal" soll das größte deutsche Geldhaus eine interne Beschwerde verheimlicht und nicht an die Strafverfolger in den USA weitergeleitet haben.
Konkret geht es um Greenwashing-Vorwürfe bei der Tochter DWS. Der Vermögensverwalter soll in seinem Geschäftsbericht über nachhaltige Anlagen gelogen haben und sich bei Anlageentscheidungen weniger nach ökologischen oder ethischen Kriterien gerichtet haben als offiziell angegeben. Die ehemalige Nachhaltigkeitschefin der DWS hatte diese Vorwürfe schon im Frühjahr geäußert. Sie hatte dem "Wall Street Journal" damals auch ein Interview gegeben. So wurde das US-Justizministerium auf den Fall aufmerksam.
Millionenschwerer Vergleich
In den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Bank immer wieder Ärger mit US-Behörden. Erst im Januar hatte das Geldhaus einen millionenschweren Vergleich gezahlt. Im Gegenzug wurden in den USA strafrechtliche Verfahren gegen die Deutsche Bank eingestellt. Damals lautete der Vorwurf: Korruption und Schmiergeld-Deals im Ausland. Die USA können Bestechungsvorwürfe auch jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen verfolgen.
Teil des Deals der Deutschen Bank mit den US-Behörden soll nach US-Medienberichten jedoch auch gewesen sein, weiteres Fehlverhalten den Aufsehern zu melden. Nun soll das US-Justizministerium den Fall untersuchen.