BMW X5 xDrive40e

Produktionsverlagerung BMW fertigt künftig auch X5 in China

Stand: 14.12.2021 09:56 Uhr

China gewinnt auch für BMW immer mehr an Bedeutung. Deshalb will der Autohersteller neben dem erfolgreichen SUV-Modell X3 auch den X5 in der Volksrepublik bauen.

BMW weitet seine Präsenz in China aus und will noch mehr Modelle in dem Land produzieren. So soll der Stadtgeländewagen (SUV) X5 künftig nicht mehr nur in den USA im Werk Spartanburg (South Carolina) vom Band laufen, sondern auch in der Volksrepublik. Damit bestätigte ein Sprecher des Münchener DAX-Konzerns einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts". Die SUV-Modelle der X-Baureihe wurden früher ausnahmslos im US-Werk gefertigt, mittlerweile baut BMW aber mehrere der gewinnträchtigen Wagen auch in China, den X3 auch in Südafrika.

BMW stärkt damit die Bedeutung seiner beiden Werke in der Volksrepublik weiter. Denn außer den beiden Oberklasse-Modellen der 7er-Reihe (Limousine und SUV) sowie einzelnen Tuning-Fabrikaten produzieren die Münchener mit der Teilverlagerung des X5 bald alle wichtigen Baureihen auch in China.

Bisher kam der X5 nur aus den USA. Vor der Corona-Pandemie wurde rund ein Viertel der Produktion von rund 400.000 Autos von South Carolina nach Asien geliefert. Spartanburg ist das weltweit größte BMW-Werk. Allein über den Hafen in Charleston verschifft das Unternehmen jährlich 40.000 bis 55.000 Einheiten des X5 nach Fernost.

Produktion folgt der Nachfrage

Die Produktion folge der Nachfrage, sagte der BMW-Sprecher nun. Lokalisiert das Unternehmen eine Fahrzeugversion in China, dann kann der Konzern das Modell im Land genauer an die chinesischen Käuferbedürfnisse anpassen - und spart sich so auch etwaige Zollschranken zwischen den USA und China, wie sie im Handelsstreit zwischen beiden Ländern eine Rolle spielten und auf den Gewinnen lasteten. China hat zeitweise gedroht, Autoimporte aus den USA mit einem Strafzoll von 25 Prozent zu belegen.

Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise weiter berichtet, soll künftig auch eine Elektroversion vom BMW 3er exklusiv in China gefertigt werden. Diese Information wollte der Sprecher unter Verweis auf "Spekulationen" nicht kommentieren.

Mehrheit am Joint-Venture angestrebt

Die Münchener wollen zudem im ersten Quartal 2022 eine Option ausüben, die ihnen zum Preis von 3,6 Milliarden Euro weitere 25 Prozent am Joint Venture mit ihrem chinesischen Partner sichert. BMW würde dann 75 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens kontrollieren und die Gesellschaft auch in den eigenen Konzernzahlen konsolidieren. Der Konzern wäre der erste westliche Autohersteller, der dieses Privileg ausüben darf. Auch Daimler und Volkswagen haben den Wunsch geäußert, die Mehrheit ihrer chinesischen Joint-Ventures zu übernehmen, bisher allerdings ohne Erfolg.

China ist der größte Einzelmarkt des Konzerns, wie auch bei den anderen deutschen Autokonzernen Volkswagen (VW) und Daimler. In den ersten neun Monaten hatte BMW von gut 1,9 Millionen Autos aller seiner Marken fast 670.000 in China verkauft - etwas mehr als jedes dritte Auto. Dass BMW weitere SUV-Modelle in China fertigen lassen wollte, war schon länger ein offenes Geheimnis.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Dezember 2021 um 17:26 Uhr.