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Microsofts Pläne Was sich mit Windows 11 ändern soll

Stand: 25.06.2021 11:53 Uhr

Der US-Konzern Microsoft hat wichtige Neuerungen seines Betriebssystems-Updates Windows 11 vorgestellt. Wann wird es verfügbar sein? Was soll es kosten? Und was ändert sich gegenüber Windows 10?

Was ändert sich bei Windows 11 im Vergleich zu Windows 10?

Der Unterschied zu Windows 10 ist vor allem ein kosmetischer. Das neue Design erinnert ein wenig an MacOS von Apple oder an ChromeOS von Google - also an die zwei Desktop-Betriebssysteme der Konkurrenz. Das aufgeblähte Start-Menü von Windows 10 ist entschlackt und damit Geschichte. Die Live Tiles sind verschwunden - wo früher zum Beispiel Wetter oder Nachrichten angezeigt wurden. Und: Der Startknopf sowie die wichtigsten Programme sind jetzt in der unteren Bildleiste nicht mehr auf der linken Seite, sondern mittig angeordnet.

Ist das ganze nun mehr als nur ein "visuelles Update"? Was ändert sich beim technischen Innenleben von Windows 11?

Wer von Windows 10 auf Windows 11 umsteigt, wird keine großen Unterschiede feststellen. Im Datei-Explorer sind die Icons neu und deutlich besser gestaltet. Die Fenster haben keine Ecken mehr - sie sind jetzt abgerundet. Trotzdem gibt es auch im "Motorraum" Änderungen. Da muss man aber erstmal den Ankündigungen von Microsoft glauben. Denn eine Preview-Version soll erst in ein paar Tagen herauskommen. Updates sollen künftig zum Beispiel kleiner ausfallen, und sie sollen sich deutlich schneller im Hintergrund installieren lassen, als das bisher der Fall war - wo man manchmal eine halbe Stunde warten musste, bis das Update heruntergeladen war, und dann nochmal länger warten musste, bis es installiert war.

Welchen neuen Funktionen gibt es?

Im Datei-Explorer sind die Icons jetzt kleinteiliger und deutlich schöner designt. Es gibt einen Mute-Knopf, um zentral für alle Anwendungen das Mikro abzuschalten. Das ist ziemlich praktisch, wenn man gerade in einer Videokonferenz ist und vielleicht mehrere Apps offen hat - dann wird zentral das Mikro abgeklemmt. Neu ist auch: Wer am Notebook mit externen Monitoren arbeitet oder zwei Bildschirme am Desktop-Computer angeschlossen hat, für den werden die Anwendungen genau dort wieder geöffnet, wo man sie vor dem Abschalten oder Herunterfahren angeordnet hat. Das ist auch eine deutliche Verbesserung zu Windows 10.

Man kann jetzt auch Android-Apps installieren? Welche Vorteile bringt das?

Man kann damit quasi zwischen Mobiltelefon und Desktop hin und her springen, weil man dann die Apps, die man vom Android-Telefon her kennt, plötzlich auf Windows installieren kann. Manche App gibt es auch nur für Android und eben nicht für Windows. Das ist somit eine praktische Sache. Es gibt nur einen Haken: IPhone-Nutzerinnen und -Nutzer, also die Apple-Welt, haben davon nichts, weil Apple nach wie vor seine Apps abschottet und sozusagen hinter einer künstlichen Mauer in seinem App-Store versteckt.

Welche Strategie steckt da dahinter?

Gegen Google und Apple laufen derzeit mehrere Wettbewerbsverfahren und Gerichtsprozesse. Ein Vorwurf lautet: Sie schotten ihre App-Stores in ihren Handy-Betriebssystemen ab und lassen dort keine Konkurrenz zu. Microsoft sagt: Wir haben nichts gegen Konkurrenz. Windows 11 wird zum Beispiel den Android-Store von Amazon integrieren. Man sei aber auch offen für andere. Google-Android-Apps kann man auch installieren. Damit positioniert sich Microsoft sehr geschickt und sagt: Wir schotten uns nicht ab. Wir wollen eine übergreifende Plattform sein. Damit spekuliert Microsoft darauf, dass dadurch langfristig auch mehr Nutzer angezogen werden.

Wie sieht der Zeitplan für die Markteinführung aus?

In den kommenden Wochen soll eine erste Preview-Version von Windows 11 für Entwickler herauskommen. Die kann sich dann auch jeder zu Hause installieren. Man sollte aber noch vorsichtig sein, weil sie vermutlich noch nicht ganz rund läuft. Vor Weihnachten soll dann die neue Version zum Download bereit stehen.

Was kostet ein Update?

Wer ein Windows-10-System besitzt, kann kostenlos upgraden. Für Besitzer von Windows 7 ist ein Umstieg kostenpflichtig. Das wird vermutlich um die 100 Euro kosten - die Preise sind aber noch nicht bekannt.

Marcus Schuler, Marcus Schuler, ARD Los Angeles, zzt. San Francisco, 25.06.2021 15:38 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete B5 aktuell am 25. Juni 2021 um 11:50 Uhr.