Isar Aerospace Launchpad in Norwegen

Raumfahrt Porsche investiert erneut in Isar Aerospace

Stand: 28.03.2023 14:16 Uhr

Der deutsche Raketenbauer Isar Aerospace hat in einer neuen Finanzierungsrunde 155 Millionen Euro eingenommen. Mit dabei ist wieder die Porsche SE.

Der Münchener Raketenbauer Isar Aerospace hat bei einer Finanzierungsrunde eine erneute Kapitalspritze der Porsche SE erhalten. Die Volkswagen-Konzernmutter habe gemeinsam mit weiteren Investoren insgesamt 155 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, teilte das Unternehmen mit.

Dabei werde Isar Aerospace aktuell höher bewertet als bei der vorangegangenen Finanzierungsrunde 2021, erklärte Finanzchef David Kownator, ohne eine Summe zu nennen. Mit insgesamt eingeworbenen Investorengeldern von über 310 Millionen Euro sieht sich der Raketenbauer als das kapitalstärkste unabhängige New Space-Unternehmen in der Europäischen Union. Nach früheren Angaben hält Porsche einen Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich an dem Start-up.

Erstflug im zweiten Halbjahr geplant

Isar Aerospace plant für das zweite Halbjahr den Jungfernflug seiner Trägerrakete "Spectrum", die vom norwegischen Andoya aus kleine und mittelgroße Satelliten ins All bringen soll. "Die weltweite Nachfrage nach Startkapazitäten für kleine und mittelgroße Satelliten steigt rasant, und das Auftragsbuch von Isar Aerospace ist bereits gut gefüllt", teilte das Unternehmen mit.

Boom in der Raketenfertigung

Anwendungsgebiete für die kommerziellen, institutionellen und staatlichen Kunden seien Erdbeobachtung, Telekommunikation, Landwirtschaft, Katastrophenmanagement, Transport, Umweltschutz, wissenschaftliche Forschung und Verteidigung. Zu den Kunden gehöre auch die US-Raumfahrtfirma Spaceflight.

Tatsächlich hat der gewaltige Bedarf an Satelliten für Kommunikations- und Mobilitätsnetzwerke in Deutschland eine ganze Branche mit über 100 Start-ups entstehen lassen, von denen etwa die Hälfte in der Raketenfertigung tätig sind. Experten erwarten, dass in den nächsten Jahren Tausende Satelliten ins All starten werden, die allermeisten davon Kleinsatelliten mit einem Gewicht von einem bis zehn Kilogramm.