Starbucks-Aufschrift an einer Filiale in Washington | AFP

Nach Rassismus-Vorwürfen Starbucks macht für Schulungen Läden dicht

Stand: 18.04.2018 02:01 Uhr

Die Festnahme von zwei Schwarzen in einer Starbucks-Filiale hatte einen Sturm der Entrüstung entfacht. Nun reagiert die Café-Kette mit einer Mitarbeiter-Schulung und schließt dafür sogar Filialen.

Von Reinhard Spiegelhauer, ARD-Studio Los Angeles

Starbucks-Chef Kevin Johnson war nach Philadelphia gereist, um sich über den Vorgang zu informieren: "Wir wollten wissen, was falsch gelaufen ist, und was wir tun müssen, um das in Zukunft zu verhindern". Jetzt sollen alle Mitarbeiter, die in einer Filiale arbeiten, die direkt von Starbucks geführt wird, eine Anti-Rassismus-Schulung erhalten. Mehr als 8000 Filialen mit 175.000 Mitarbeitern in den gesamten USA werden dafür am Nachmittag des 29. Mai geschlossen bleiben.

Reinhard Spiegelhauer

Die angekündigte Schulung ist Konsequenz aus einem Vorfall in Philadelphia am vergangenen Donnerstag. Dort waren in einer Starbucksfiliale zwei Afroamerikaner festgenommen worden, nachdem sie die Toilette benutzen wollten, ohne etwas bestellt zu haben.

Handyvideos verbreiteten sich im Internet

Das Personal forderte die beiden Männer auf, zu gehen - als die das Café aber nicht verließen, rief ein Mitarbeiter die Polizei. Handyvideos der anschließenden Festnahme verbreiteten sich im Internet.

Der Vorwurf: Zahlreiche Menschen hielten sich regelmäßig bei Starbucks auf, ohne etwas zu bestellen - zum Beispiel, um Freunde zu treffen oder das kostenlose WLAN zu nutzen. Die beiden Männer seien alleine wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert worden.

Der Mitarbeiter, der die Polizei gerufen hatte, hatte später gesagt, er habe nicht gedacht, dass es zu einer Festnahme kommen würde. Er ist mittlerweile entlassen worden.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. April 2018 um 06:00 Uhr.