Vier Standorte betroffen 12.000 Opelaner zeitweise in Kurzarbeit

Stand: 15.01.2010 21:05 Uhr

Die Saab-Pleite und die allgemeine Nachfrageschwäche treffen Opel: 12.000 Mitarbeiter des Autobauers müssen zeitweise in Kurzarbeit gehen. Am stärksten ist der Standort Bochum betroffen, aber auch in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach wird die Produktion vorübergehend gedrosselt.

Rund 12.000 Opel-Mitarbeiter sind zeitweise von Kurzarbeit betroffen. Der Hersteller werde im Januar und Februar an den Standorten Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach die Produktion drosseln, sagte Unternehmenssprecher Ulrich Weber der Nachrichtenagentur DAPD und bestätigte einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Grund seien die allgemeine Nachfrageschwäche und die Pleite des Herstellers Saab, der ursprünglich ein Modell in Rüsselsheim habe produzieren wollen.

Der Standort Bochum ist am stärksten betroffen. Dort sollen rund 4600 Beschäftigte zeitweise die Produktion einstellen. In Kaiserslautern, wo 3200 Mitarbeiter beschäftigt sind, sollen einzelne Abteilungen zu unterschiedlichen Zeiten in Kurzarbeit gehen. In Eisenach sind nach Opel-Angaben 1500 Menschen betroffen. Der Sprecher betonte, dass die Produktion nur an einzelnen Tagen eingestellt werde, um Überkapazitäten zu verringern, manchmal handele es sich auch nur um einzelne Schichten.

"Keine große Veränderung"

Am Stammsitz Rüsselsheim gibt es nach Angaben Webers für 3000 der 14.000 Beschäftigten an drei Tagen im Januar und vier Tagen im Februar Kurzarbeit. Grund sei dort die Pleite des Herstellers Saab, der ebenfalls zu General Motors gehört. Ursprünglich hätte Anfang des Jahres ein Saab-Modell in Rüsselsheim gebaut werden sollen. Von März an werde in Rüsselsheim aber der Buick Regal für GM gebaut, dann könne das Werk wieder ausgelastet werden. Auch im Jahr 2009 habe es schon an einigen Standorten Kurzarbeit gegeben, sagte Weber weiter. "Das ist keine große Veränderung zu dem, was wir hatten." Die Kurzarbeit betreffe auch nicht nur Opel, auch andere Hersteller müssten zu diesem Mittel greifen.

GM: Opel erhielt bereits 650 Millionen Euro

Opel erhielt unterdessen zu Jahresbeginn 650 Millionen Euro von General Motors. Mit dem Geld soll der Betrieb sichergestellt werden, bis eine längerfristige Finanzierung möglich sei, wie aus Dokumenten von GM an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Ob die Überweisung bereits der gegenüber den Regierungen angekündigten Investition von GM in Opel entspricht, ist bisher offen.