
Förderländer einig OPEC drosselt Ölproduktion erheblich
Stand: 12.04.2020 21:17 Uhr
In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Öl weltweit eingebrochen. Um den Preis wieder zu steigern, wollen die Förderländer ihre Produktion drastisch verringern. Die Einigung fiel ihnen zunächst schwer.
Der Weg für eine Drosselung der Ölproduktion durch das Ölkartell OPEC und seine Partner ist frei: Bei einer Sondersitzung per Video einigten sich die Ölförderländer auf eine Kürzung um 9,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag für Mai und Juni, wie die Regierungen mehrerer Mitgliedsstaaten bestätigten.
Die nun vereinbarte Menge liegt um 300.000 Barrel am Tag unter dem ursprünglichen, am Freitag beschlossenen Ziel. Mexiko hatte sich bis zuletzt gesträubt, seine Fördermenge um insgesamt 100.000 Barrel innerhalb der beiden Monate zu senken - nun stimmte es der temporären Kürzung zu.
Zehn Prozent der weltweiten Ölförderung betroffen
Die Einigung betrifft etwa ein Zehntel der weltweiten Förderung - Experten erwarten, dass andere Staaten wie Kanada und die USA nachziehen und ihre Produktion ebenfalls herunterfahren.
Die weltweite Konjunkturabkühlung wegen der Corona-Pandemie hat die Ölnachfrage einbrechen lassen. Russland und der OPEC war es Anfang März zudem nicht gelungen, sich auf Förderverringerungen zu einigen. Saudi-Arabien war darüber so verärgert, dass es ankündigte, seine Produktion auszuweiten und den Preis zu senken. Die Ölpreise auf den Weltmärkten stürzten daraufhin ab.
Ob der OPEC mit der nun ausgehandelten Einigung nun eine Stabilisierung des rasant gefallenen Ölpreises gelingt, ist unklar.