Wirtschaftsprognose der OECD 2016 könnte China die USA überholt haben

Stand: 09.11.2012 15:19 Uhr

Noch sind die USA die größte Wirtschaftsmacht, in vier Jahren könnten sie aber von China abgelöst werden. Dies geht aus einer Langfristprognose der OECD hervor. Demnach rückt China gemeinsam mit Indien in die Liga der führenden Industrienationen auf. Deutschland gehört zu den Absteigern.

China und Indien werden einer Studie der OECD zufolge in den kommenden Jahrzehnten zu den Top-Industrienationen der Welt aufrücken. China könnte demnach schon im Jahr 2016 die Vereinigten Staaten als größte Wirtschaftsmacht abgelöst haben.

Bis 2060 dürfte der Anteil der beiden asiatischen Länder am weltweiten Bruttoinlandsprodukt von zusammen 24 Prozent (2011) auf dann 46 Prozent steigen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in ihrer Langfristprognose bis 2060 mit. Aufsteiger seien neben China und Indien auch Brasilien und Indonesien.

Nachteile für Europa

Zurückfallen dürften neben dem rasch alternden Japan beispielsweise auch Europa. "Innerhalb Europas kommt auf Deutschland, Luxemburg und Österreich der größte Verlust an wirtschaftlicher Bedeutung zu", heißt es in der Studie.

Deutschland stand nach OECD-Berechnungen 2011 noch hinter den USA, China, Japan und Indien auf Rang fünf der größten Wirtschaftsmächte. Bis 2060 müsse das Land aber Brasilien, Indonesien, Mexiko, Russland und Frankreich vorbeiziehen lassen - und wäre dann auf Platz zehn.

Denn die OECD sagt der deutschen Wirtschaft in den kommenden 50 Jahren im Schnitt nur ein Wachstum von 1,1 Prozent voraus. Bis dahin würde der Anteil Deutschlands an der globalen Wirtschaftsleistung auf 2,0 von 4,8 Prozent sinken und sich damit mehr als halbieren.

Lebensstandard in Schwellenländern erhöht sich offenbar

Die Industriestaatengruppe OECD unterstellt in ihrer Projektion ein jährliches Wachstum der Weltwirtschaft um rund drei Prozent. Dabei dürften Schwellenländer aber deutlich stärker zulegen als die etablierten Industriestaaten. Die Verschiebung in Richtung Niedriglohnländer werde dort dazu beitragen, die Lebensstandards zu verbessern. "So dürfte sich etwa das Pro-Kopf-Einkommen in den ärmsten Ländern bis 2060 vervierfachen", erklärte die OECD.