Entscheidung der Finanzminister Euro-Gruppe gibt acht Milliarden Euro für Athen frei

Stand: 21.10.2011 20:18 Uhr

Die Euro-Finanzminister haben Athen grünes Licht gegeben für die nächste Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro. Voraussichtlich Mitte November können die Hilfen überwiesen werden, wenn auch der IWF zugestimmt hat. Ohne das Geld stünde Griechenland vor dem Bankrott.

Die Finanzminister der 17 Euro-Staaten haben die nächste Kredittranche für Griechenland in Höhe von acht Milliarden Euro freigegeben. Das gaben EU-Diplomaten am Rande des Ministertreffens in Brüssel bekannt.

Die Rate von acht Milliarden Euro kann voraussichtlich Mitte November ausgezahlt werden, wenn auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zugestimmt hat. Er hat einen Anteil von einem Drittel an dem Kredithilfen-Paket von insgesamt 110 Milliarden Euro. Die Finanzspritze stammt noch aus dem ersten Hilfsprogramm für Athen.

Ohne das Geld hätte dem Land im November die Pleite gedroht. Die Entscheidung sollte schon Anfang Oktober fallen, war aber verschoben worden, weil Griechenland seine Sparziele verfehlt hatte. Mittlerweile legte die griechische Regierung mit neuen Sparmaßnahmen nach.

Bereits im Juli hatten die Euro-Staaten daher ein zweites Notpaket für Athen von weiteren 109 Milliarden Euro beschlossen. Da sich die Lage Griechenlands aber zwischenzeitlich verschlechtert hat, reicht auch dieses Paket nicht mehr aus. Die Politik will daher private Gläubiger wie Banken und Versicherungen bei der Rettung stärker als geplant einbeziehen. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht getroffen.

Verhandlungsmarathon am Wochenende

Auf europäischer Ebene laufen die Verhandlungen über eine dauerhafte Lösung der Schuldenkrise das ganze Wochenende auf Hochtouren. Nach dem heutigen Treffen der Finanzminister der Eurozone steht am Samstag ein Treffen der Finanzminister aller 27 EU-Staaten auf dem Programm. Am Samstagabend will Merkel erneut mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy über eine Lösung im Streit über den Kredithebel beraten. Am Sonntagvormittag folgt der EU-Gipfel, am Nachmittag der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone.

Beim Gipfel am Sonntag geht es unter anderem um eine Lösung für den europäischen Bankensektor. Viele Kreditinstitute verfügen offenbar über zu wenig Eigenkapital, um neuerliche Rückschläge in der Schuldenkrise zu verkraften. Die Eurogruppe wird zudem über weitere Hilfen für Griechenland beraten.