Kommission hält Gebühren für überzogen EU will SMS billiger machen

Stand: 25.02.2007 11:49 Uhr

EU-Kommissarin Reding kämpft bereits gegen überzogene Gebühren für Handygespräche aus dem Ausland. Nun hat sie ein weiteres Geschäftsfeld der Mobilfunkunternehmen ins Visier genommen: In einem Interview kritisierte sie, die Gebühren für SMS und E-Mails aus dem Ausland seien zu hoch.

Im Kampf gegen überteuerte Gebühren für Mobilfunknutzung im Ausland nimmt EU-Medienkommissarin Viviane Reding jetzt SMS- und Datendienste ins Visier. "Ich bin sehr besorgt über die extrem hohen Preise", sagte Reding dem Magazin "Focus" laut Vorabbericht. Die Gebühren für das Versenden und Empfangen von Kurznachrichten oder E-Mails stünden in keinem Verhältnis zu den Kosten der Mobilfunkfirmen.

Reding forderte daher die Netzbetreiber auf, ihre Preise für Datendienste im Ausland entschieden zu senken. Anderenfalls müsse sie einschreiten. Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts Dialog Consult betrug 2005 der Anteil von SMS, MMS und E-Mails am Umsatz der Mobilfunkunternehmen in Deutschland 18,3 Prozent - Tendenz steigend.

Streit um Roaming-Gebühren

Die Kommissarin hatte sich bereits im vergangenen Jahr mit den Mobilfunkunternehmen angelegt. Sie warf ihnen vor, überzogene Gebühren für die Vermittlung von Handygesprächen aus dem Ausland zu berechnen. Sie forderte sie auf, die so genannten "Roaming"-Tarife in mehreren Schritten um bis zu 70 Prozent zu senken.

Am Ende soll der Preis für ein Handygespräch aus dem Ausland bei 60 Cent pro Minute liegen. Experten schätzen, dass die Mobilfunkbetreiber bis zu 30 Prozent ihres Gewinns durch Roaming-Gebühren erzielen.