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Justiz verschärft Gangart gegen Ölkonzern Neuer Schlag gegen Jukos

Stand: 28.07.2014 11:36 Uhr

Ein Moskauer Gericht hat laut einem Agenturbericht die Aktien von weiteren Tochterfirmen des russischen Ölkonzerns Jukos beschlagnahmt. Die Anteile von Samaraneftegas und Tomskneft seien zusammen mit denen von sechs kleineren Ablegern eingezogen worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag in Moskau. Mit dieser gerichtlichen Entscheidung verliert Jukos seine wichigsten noch verbliebenen Unternehmensteile.

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Anklage fordert zehn Jahre Haft für Chodorkowski

Die russische Justiz hatte im vorigen Jahr die größte Fördertochter von Jukos, Juganskneftegas, beschlagnahmt und zwangsversteigern lassen. Gegen Jukos-Gründer Michail Chodorkowski läuft ein Verfahren wegen angeblichen Betrugs und Steuerhinterziehung in einem Privatisierungsgeschäft. Ihm drohen zehn Jahre Haft. Chodorkowski weist die Vorwürfe zurück. Er wirft der Regierung vor, ihn wegen seiner Nähe zur Opposition ausschalten zu wollen.

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Jukos-Chef Michail Chodorkowski befürchtet eine jahrelange Gefängnisstrafe.

Offenbar weitere Anklagen in Vorbereitung

Chodorkowskis Verteidigung befürchtet inzwischen, dass die Behörden die Anklage noch erweitern werden. Nach der Urteilsverkündung in dem Betrugsprozess gegen Chodorkowski am 27. April wolle der Staatsanwalt eine weitere Klage wegen Diebstahls von Öl im Wert von 4,5 Milliarden US-Dollar und Geldwäsche erheben, sagte ein Anwalt der Moskauer Zeitung „Iswestija“. Dabei gehe es um den illegalen Verkauf von Yukos-Öl über Ketten von Zwischenhändlern, die angeblich alle von dem Konzern kontrolliert wurden. Die neuen Befürchtungen der Verteidigung stützten sich auch auf die Erfahrungen mit dem Yukos-Sicherheitsmitarbeiter Alexej Pitschugin. Kurz nach dessen Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Mordes hatte die Staatsanwalt am 14. April weitere Anklagen gegen ihn erhoben.