Studie der EU-Kommission Deutschland bei Innovationen Spitze

Stand: 25.08.2007 23:08 Uhr

Die Wirtschaftsdaten sind mäßig, die Prognosen der Experten verhalten. Doch trotz lahmender Konjunktur hat sich Deutschland seine Innovationsfähigkeit bewahrt. Eine Studie der EU-Kommission zählt die Bundesrepublik zu den innovationsfreudigsten Ländern Europas.

Deutschland gehört zu den innovationsfreudigsten Staaten Europas. Das geht aus einer von der EU-Kommission veröffentlichten Studie hervor. Zusammen mit den skandinavischen EU-Staaten Finnland, Schweden und Dänemark und dem Nicht-EU-Mitglied Schweiz gehört die Bundesrepublik zur Spitzengruppe. Frankreich, Großbritannien und Italien schaffen es dagegen nur unter die durchschnittlichen Länder. Viele neue Mitgliedstaaten, darunter Polen, die Slowakei und Estland, verlieren noch weiter an Boden.

Für die Studie, den so genannten Innovationsanzeiger 2005, misst die EU-Kommission die Innovationsneigung anhand von 26 Indikatoren. Darunter sind die Zahl der wissenschaftlichen Diplome sowie der Patente und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Einbezogen werden die 25 Staaten der EU, sechs weitere Länder Europas sowie die USA und Japan.

Studie zeigt deutsche Schwächen auf

Die Untersuchung zeigt, dass Deutschland trotz des schwachen Wirtschaftswachstums der vergangenen Jahre seine Innovationsfähigkeit entwickeln konnte. Sie legt aber auch Schwächen offen: In der Kategorie "Innovationsmotoren", in der etwa die Zahl der Hochschulabsolventen in Natur- und Ingenieurswissenschaften, die Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen und das Ausbildungsniveau der Jüngeren untersucht wird, schneidet Deutschland nur unterdurchschnittlich ab.

Die Gefahr der Spaltung der EU bei der Innovationsfähigkeit ist laut Studie groß. Die zehn Beitrittsstaaten bleiben alle hinter dem Durchschnitt zurück. Die größte Volkswirtschaft in Osteuropa, Polen, verliert sogar an Innovationskraft. Die Autoren der Studie räumen der Aufholjagd dieser Staaten nicht viel Chancen ein: Im günstigsten Fall würden Ungarn und Slowenien den EU-Durchschnitt 2015 erreichen.

Die USA und Japan haben Europa abgehängt

Einmal mehr offenbart die Studie zudem die Kluft zwischen Europa einerseits und den USA oder Japan andererseits. Über die letzten Jahre hätten die EU-Mitgliedstaaten den Abstand zu den USA nicht verringern können, zu Japan sei er sogar gewachsen. Demnach würde es über 50 Jahre dauern, bis die EU das US-Leistungsniveau bei Innovationen eingeholt hätte, heißt es in der Studie.