Mobilfunk-Anbieter einigen sich Handy-Telefonieren im Ausland wird billiger

Stand: 25.08.2007 14:25 Uhr

Das Telefonieren mit dem Handy in ausländischen Netzen soll bis zu 50 Prozent billiger werden. Darauf einigten sich mehrere große Mobilfunk-Anbieter nach massivem Druck durch die EU-Kommission. Die Preissenkung soll allerdings erst ab Oktober gelten - also nach der Urlaubssaison.

Bisher waren Handy-Telefonate in ausländischen Netzen für die Verbraucher sehr teuer. Damit soll nun Schluss sein. Auf Druck der EU-Kommission einigten sich mehrere europäische Mobifunk-Anbieter darauf, die Preise für Gespräche im Ausland zu senken - bis zu 50 Prozent, wie die Telekom-Tochter T-Mobile mitteilte. Danach sollen die so genannten Roaming-Gebühren ab Oktober in zwei Stufen sinken - also nach der Urlaubssaison.

Nach Angaben von T-Mobile gelte dann eine Obergrenze von 45 Cent pro Minute, ab Oktober 2007 von 36 Cent pro Minute. Das entspreche einer Halbierung der derzeit geltenden durchschnittlichen Großhandelspreise, hieß es. Die Anbieter wollten die Preisnachlässe vollständig an ihre Kunden weitergeben.

EU-Kommission hatte mit Regulierung gedroht

Die Mobilfunkbetreiber wollen damit einer Regulierung durch die EU-Kommission zuvorkommen, die schon seit Monaten die hohen und teilweise sehr unterschiedlichen Roaming-Gebühren kritisiert. T-Mobile, der britische Anbieter Orange, die italienischen Netzbetreiber Telecom Italia Mobile und Wind, die norwegische Telenor sowie die schwedisch-finnische TeliaSonera verständigten sich auf eine deutliche Senkung der Einkaufspreise, welche die Mobilfunkbetreiber sich gegenseitig für Roaming-Leistungen in Rechnung stellen.

Ein unabhängiges Gremium werde die Absenkung der durchschnittlichen Endkundenpreise überwachen und alle sechs Monate einen Index veröffentlichen, aus dem die Entwicklung der für den Europäischen Wirtschaftsraum geltenden Endkundenpreise abzulesen sei, so die Ankündigung.

Vodafone geht eigene Wege

T-Mobile hatte bereits zum 1. Juni seine Preise für Mobilfunkgespräche aus dem Ausland um bis zu 30 Prozent gesenkt. Der in fast allen europäischen Ländern vertretene britische Mobilfunkriese Vodafone ist an der Vereinbarung nicht beteiligt, hat aber seinerseits eine Senkung der Roaming-Preise bis Mitte 2007 um durchschnittlich 40 Prozent angekündigt.