EU-Kommission gibt grünes Licht Lufthansa darf AUA übernehmen

Stand: 28.08.2009 12:12 Uhr

Die EU-Kommission hat der Übernahme der angeschlagenen österreichischen Fluggesellschaft AUA durch die Lufthansa zugestimmt. Im Gegenzug muss die Lufthansa ihre Start- und Landerechte auf einigen Strecken abgeben. Darauf einigten sich die deutsche Fluglinie und die Wettbewerbshüter nach langen Verhandlungen.

Die Lufthansa kann nach Zugeständnissen an die europäische Wettbewerbsaufsicht die angeschlagene österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines übernehmen. Die EU-Kommission genehmigte den Zusammenschluss unter Auflagen. Die Lufthansa habe Bedenken der Behörde über eine zu starke Einschränkung des Wettbewerbs auf bestimmten Strecken durch verbindliche Zusagen ausgeräumt, erklärte die Kommission in Brüssel.

Die Lufthansa hatte mit der EU-Kommission monatelang um die Bedingungen für die Übernahme gerungen. Die Behörde hatte moniert, der Wettbewerb werde durch die Fusion zulasten der Kunden ausgeschaltet. Die deutsche Airline erklärte sich schließlich bereit, auf den Strecken zwischen Wien und Brüssel sowie den deutschen Städten Frankfurt am Main, München, Stuttgart und Köln Start- und Landerechte an Konkurrenten abzugeben. Davon könnten der österreichische Air-Berlin-Partner Fly Niki, die slowenische Adria Airways und der Billigflieger SkyEurope profitieren.

Die Lufthansa darf Austrian Airlines übernehmen

Die Lufthansa darf Austrian Airlines übernehmen

Kommission genehmigt auch Staatshilfen

Die EU-Kommission stimmte außerdem zu, dass Österreich der bisher mehrheitlich dem Staat gehörenden AUA im Zuge einer Beihilfe zur Umstrukturierung Schulden erlassen kann. "Dieser Fall macht deutlich, dass der Konsolidierung im Luftfahrtsektor nichts im Wege steht, wenn sie mit angemessenen Vorkehrungen zum Schutz der Verbraucherinteressen einhergeht", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.

Insgesamt kostet die Übernahme der hoch verschuldeten und defizitären AUA Lufthansa bis zu 380 Millionen Euro. Der Staat Österreich, der bisher die Mehrheit hielt, steuert über einen Schuldenerlass 500 Millionen Euro bei. Die Lufthansa hatte sich bereits 85 Prozent der Aktien des Unternehmens gesichert.