Sabine Lautenschläger gibt ihren Posten bei der EZVB ab.

Europäische Zentralbank EZB-Direktorin Lautenschläger tritt zurück

Stand: 25.09.2019 21:02 Uhr

EZB-Direktorin Lautenschläger gibt vorzeitig ihren Posten auf. Zu den Gründen äußerte sie sich nicht. Sie gilt aber als Kritikern einer lockeren Geldpolitik - und die EZB hatte zuletzt den Strafzins für Banken angehoben.

EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger will vorzeitig zurücktreten. Wie die Europäische Zentralbank mitteilte, hat Lautenschläger EZB-Chef Mario Draghi darüber informiert, dass sie ihren Posten zum 31. Oktober dieses Jahres vorzeitig räumen werde.

Lautenschläger war seit Januar 2014 Mitglied im Rat und im Direktorium der Zentralbank. Zu den Gründen des Rücktritts machte die EZB zunächst keine Angaben. Draghi dankte Lautenschläger laut Mitteilung "für ihre maßgebliche Rolle beim Aufbau und der Steuerung der europaweiten Bankenaufsicht".

EZB-Präsident Mario Draghi

EZB-Präsident Mario Draghi wurde von Lautenschläger über den Rücktritt informiert.

Zuletzt wurden Strafzinsen erhöht

Das Direktorium der EZB führt die Geschäfte der Notenbank. Dazu gehören Präsident Draghi, Vizepräsident Luis de Guindos, Lautenschläger und drei weitere Mitglieder.

Lautenschläger gehört zu den Kritikern einer extrem lockeren Geldpolitik. Vor der jüngsten geldpolitischen Sitzung der Notenbank hatte sich die Juristin gegen einen Neustart des milliardenschweren Anleihekaufprogramms ausgesprochen.

Kurz vor dem Ende der Amtszeit Draghis hatte die EZB nicht nur ihre Strafzinsen für Banken erhöht, die Geld bei der Notenbank parken, sondern auch die Wertpapierkäufe neu aufgelegt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. September 2019 um 08:00 Uhr in den Nachrichten.