
Globale Wirtschaft Weltbank warnt vor Stagflation
Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg bremsen die Weltwirtschaft. Die Weltbank rechnet für 2022 nur noch mit 2,9 Prozent Wachstum. Es drohe ein Szenario wie zuletzt in den 1970er-Jahren.
Die aktualisierte Weltbank-Prognose zur globalen Wirtschaftsentwicklung ist von Molltönen geprägt. Die Weltbank-Experten sehen das Risiko einer Stagflation. Ökonomen bezeichnen mit dem Begriff eine Konjunkturflaute, eine Phase ohne Wachstum bei gleichzeitig starker Inflation.
Prognose für 2022 deutlich gesenkt
Noch stagniert die Wirtschaftsleistung jedoch nicht, auch wenn die Prognose zum weltweiten Wirtschaftswachstum deutlich nach unten korrigiert wurde im Vergleich zur Einschätzung vom Januar. Damals ging die Weltbank für das laufende Jahr noch von einem Wachstum der Weltwirtschaft um 4,1 Prozent aus. Nun rechnet sie für dieses Jahr nur noch mit einem Wachstum von 2,9 Prozent.
Im Vorjahr 2021 waren es noch 5,7 Prozent gewesen. Auch für 2023 und 2024 rechnet die Weltbank mit geringem Wachstum auf diesem Niveau. Verschärft sich der Trend jedoch, könnte er in besagter Stagflation münden.
Hilft mehr Produktion?
Als Gründe wurden Russlands Invasion der Ukraine, aber auch die Corona-Pandemie angeführt. Die Weltbank rät dringlich zu Produktionssteigerungen und zum Vermeiden von Handelsbeschränkungen.
Die letzte Stagflation erlebte die Weltwirtschaft in den 1970er-Jahren. Damals reagierten die Industrienationen unter anderem mit kräftigen Zinssteigerungen, was nach Angaben der Weltbank eine Serie von Finanzkrisen in Entwicklungs- und Schwellenländern befördert hat.