Ein Heizkostenverteiler hängt an einem Heizkörper.

Gasversorgung Netzagentur für Winter optimistisch

Stand: 20.10.2022 13:36 Uhr

Die Bundesnetzagentur macht Hoffnung auf einen Winter ohne Gasmangel. Die Behörde verbesserte ihre Prognose. Die Speicher seien voll und es wird weiter spürbar Gas gespart.

Die Bundesnetzagentur hat sich mit Blick auf den bevorstehenden Winter und die Gasversorgung leicht optimistisch geäußert. Die Bonner Behörde veröffentlichte ein Prognosepapier mit vier Szenarien.

Demnach müsste nur in einem Fall eine Mangellage ausgerufen werden. Und zwar dann, wenn in einer Kältephase im Februar der Gasverbrauch nach oben schnellt und dann zusätzlich wenig Gas, das nach Deutschland geleitet wird, im Inland bleibt. In den nächsten Monaten sei davon auszugehen, dass sowohl die Importe sinken als auch die Exporte steigen werden. Je nachdem, wie stark die Kluft ausfällt, könnte es dann Ende Februar Engpässe geben. Eine offizielle Mangellage würde zum Beispiel bedeuten, dass die Wirtschaft vorgeschrieben bekommt, wie viel Gas sie verbrauchen darf.

Sparziel von 20 Prozent Voraussetzung

In drei von vier berechneten Fällen kommt Deutschland ohne Mangellage durch den Winter. Alle Prognosen setzen voraus, dass der Gasverbrauch um mindestens 20 Prozent sinkt und dass drei neue Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste zum Jahreswechsel ihre Arbeit aufnehmen.

Die Autoren schreiben auch, dass die Gasspeicher zurzeit sehr gut und schneller als erwartet gefüllt seien. Deutschland werde nun auch aus Frankreich beliefert. "Dank der guten Vorsorge in den letzten Monaten stehen wir mittlerweile besser da", erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. "Wir sehen auch erste Einsparungen beim Gasverbrauch. Das ist ermutigend, so müssen wir weiter machen."

Gasverbrauch sinkt weiter

In der vergangenen Woche lag der Gasverbrauch pro Tag im Schnitt bei 608 Gigawattstunden und damit 31 Prozent niedriger als in den gleichen Kalenderwochen der Jahre 2018 bis 2021. Bereits eine Woche zuvor waren Sparanstrengungen sichtbar geworden. Der Rückgang liegt am relativ warmen Wetter, aber auch an bewussten Einsparungen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 20. Oktober 2022 um 13:20 Uhr.