IWF-Prognose veröffentlicht Weltwirtschaft verliert an Schwung

Stand: 16.07.2012 17:27 Uhr

In der neuen IWF-Prognose geht es wieder vorrangig um die Situation im Euroraum und die Probleme an den Finanzmärkten. Auch die Lage in den USA und China macht dem Internationalen Währungsfonds Sorgen. Unterm Strich soll aber im laufenden Jahr immer noch ein weltweites Wachstum von 3,5 Prozent stehen.

Die Weltwirtschaft droht angesichts der Euro-Schuldenkrise und weiterer Risiken nochmals an Schwung zu verlieren. "In den letzten drei Monaten hat das globale Wachstum, das schon zuvor nicht stark war, Schwächetendenzen gezeigt", heißt es in der jüngsten Aktualisierung der IWF-Prognosen.

Anspannung wegen Euro-Raum und Finanzmärkten

Hauptgründe für die negative Entwicklung seien neue Spannungen an den Finanzmärkten und bei der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum. Für die Europäische Zentralbank gebe es weiteren Zins-Lockerungsspielraum. Auch erneute unkonventionelle Maßnahmen könnten Sinn ergeben, fanden die IWF-Experten.

Weltwirtschaft wächst mindestens um 3,5 Prozent

Für die Weltwirtschaft sagt der IWF nun ein Wachstum von 3,5 Prozent in diesem und 3,9 Prozent im nächsten Jahr voraus. Das sind für 2012 rund 0,1 Prozent weniger und für 2013 rund 0,2 Prozent weniger als in der April-Prognose.

Für die Euro-Zone erwartet der IWF eine wirtschaftliche Schrumpfung um 0,3 Prozent - unverändert zum April - in diesem Jahr und ein Wachstum von 0,7 Prozent im nächsten Jahr - 0,2 Prozent weniger als bislang erwartet.

Weitere Sorgenkinder: China, Indien, Brasilien und die USA

Sorgen bereiten dem IWF auch die USA. Die jüngsten Daten wiesen auf eine Abschwächung der Wachstumskräfte in dem Land hin. Ähnliches gelte für Länder wie Brasilien, China und Indien.

In den USA gelte es, kurzfristig eine Konjunktur-Vollbremsung durch das Auslaufen von Steuererleichterungen einerseits und das Überschreiten der Schuldenobergrenze andererseits - Anfang des nächsten Jahres zu vermeiden.

Für Deutschland bestätigte der Fonds die Wachstumsprognosen von 1,0 Prozent in diesem Jahr und 1,4 Prozent im nächsten Jahr, wie sie im Länderbericht vor wenigen Wochen bereits enthalten waren.