Optimistischere Prognose für Deutschland IWF sagt Rückkehr zum Wachstum voraus

Stand: 01.10.2009 11:53 Uhr

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Deutschland einen verhaltenen Aufschwung im kommenden Jahr vorhergesagt. Für 2010 prognostiziert der IWF der deutschen Wirtschaft ein Plus von 0,3 Prozent. Allerdings erwarten die Experten einen steilen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Die Konjunkturaussichten für Deutschland hellen sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) langsam auf. In seiner Prognose zur Weltwirtschaft geht der IWF für das laufende Jahr von einem Minus von 5,3 Prozent und für 2010 von einem leichten Wachstum in Höhe von 0,3 Prozent aus. Diese Zahlen lagen jeweils um 0,9 Prozentpunkte über der letzten Prognose vom Juli.

Die gesamte Weltwirtschaft wird dem IWF zufolge nach einem Einbruch von minus 1,1 Prozent in diesem Jahr um 3,1 Prozent im kommenden Jahr zulegen. "Die globale Wirtschaft scheint wieder zu expandieren", heißt es in der Herbstprognose des IWF. Einschränkend hieß es: "Das Tempo der Erholung ist langsam, und die wirtschaftlichen Aktivitäten bleiben weit unter ihrem Niveau vor der Krise."

Deutschland hart getroffen

Der weltweite Handelsaustausch habe den tiefsten Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt, auf den Kreditmärkten herrsche weiter Kapitalknappheit, und die Arbeitslosigkeit werde zunächst hoch bleiben. Mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um minus 5,3 Prozent in diesem Jahr wirkt sich die Rezession den IWF-Experten zufolge in Deutschland stärker aus als in fast allen anderen großen Industrieländern. Nur in Japan ist das Minus mit 5,4 Prozent noch größer. Für die USA sagt der Fonds für 2009 minus 2,7 Prozent voraus, für Großbritannien minus 4,4 Prozent, für die Eurozone minus 4,2 Prozent. "Als Export-Land ist Deutschland besonders schwer betroffen", urteilt der IWF.

Steiler Anstieg der Arbeitslosigkeit

Für Deutschland sagt der Fonds zwischen 2009 und 2010 eine steilen Anstieg der Arbeitslosigkeit um ein Drittel von 8,0 Prozent auf 10,7 Prozent voraus. In der Eurozone insgesamt werde die Rate bis 2010 auf 11,7 Prozent klettern, in den USA auf 10,1 Prozent.