Regierung senkt Konjunkturprognosen Italiens Wirtschaft wächst deutlich langsamer

Stand: 22.09.2011 16:17 Uhr

Auch Italien kämpft mit der Schuldenkrise - und nun bremsen die Sparpakete auch die Konjunktur ab. Die Regierung musste ihre Prognosen für die kommenden Jahre deutlich nach unten korrigieren. Statt der erhofften 1,1 Prozent wird die Wirtschaft in diesem Jahr wohl nur um 0,7 Prozent wachsen.

Die italienische Regierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum der kommenden Jahre deutlich gesenkt. Für das laufende Jahr werde nun ein BIP-Wachstum von 0,7 Prozent statt wie bislang 1,1 Prozent erwartet, hieß es in einem Dokument aus dem Wirtschaftsministerium, das vom Kabinett verabschiedet wurde. Für das kommende Jahr rechne die Regierung nun mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent statt 1,3 Prozent und 2013 0,9 Prozent statt 1,5 Prozent.

Das Haushaltsdefizit dürfte 2011 demnach 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen und 2012 1,6 Prozent, ehe der Etat dann 2013 mit einem Defizit von 0,1 Prozent nahezu ausgeglichen sein soll.

Schwacher Konsum bremst das Wachstum

"Beim Konsum der Familien wird eine Verlangsamung erwartet", hieß es in dem Papier. Dabei dürften auch die schlechten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle spielen. In Italien liegt die Arbeitslosenquote bei etwa 8,6 Prozent. Besonders hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit: 28,6 Prozent der 15- bis 24-Jährigen waren im März 2011 arbeitslos.

Wachstumsbremsend kommen zusätzliche Steuerbelastungen hinzu, die in den bisher verabschiedeten Sparpaketen enthalten sind. Das Land hat nach Griechenland den höchsten Schuldenstand der Eurozone gemessen an der Wirtschaftsleistung. Am Montag hatte die Rating-Agentur Standard & Poor's Italiens Kreditwürdigkeit heruntergestuft. Am Mittwoch wurden sieben italienische Banken herabgestuft.