IATA: Luftverkehr fast wieder auf Vor-Krisen-Niveau Die Flugzeuge werden wieder voller

Stand: 30.03.2010 16:14 Uhr

Der internationale Luftverkehr hat nach Angaben des Branchenverbands IATA die Folgen der Krise zu einem großen Teil überwunden. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Nachfrage bei den Passagieren um 9,5 Prozent gestiegen, beim Frachtverkehr sogar um 26,5 Prozent. Deutlich schwächer war das Wachstum in Europa.

Der Flugverkehr hat nach Angaben des Branchenverbands IATA stark zugenommen und befindet sich schon fast wieder auf dem Niveau vor der Krise. "Wir bewegen uns in die richtige Richtung. In zwei bis drei Monaten sollte die Industrie wieder das Vor-Rezessions-Niveau erreicht haben", sagte der Generaldirektor des Internationalen Luftfahrtverbandes, Giovanni Bisignani, in Genf.

Um auf Zahlen wie vor der Rezession zu kommen, müsste die Nachfrage nochmals um 1,4 Prozent zulegen. Noch sei es aber verfrüht, von einer vollständigen Erholung zu sprechen. Die Branche müsse "schließlich zwei Jahre verlorenen Wachstums aufarbeiten", erklärte Bisignani. Bemerkenswert sei die im Februar deutlich gestiegene Auslastung der Maschinen, die bei 75,5 Prozent lag. Während die Nachfrage um 9,5 Prozent stieg, erhöhte sich das Angebot verglichen mit dem Vorjahresmonat nur um 1,9 Prozent.

Wachstumsbremse Europa, Boom im Nahen und Mittleren Osten

Regional betrachtet gab es im Februar starke Unterschiede. Mit einem Plus von 4,3 Prozent verzeichneten Fluggesellschaften in Europa bei einer gleichzeitigen Verringerung der Kapazitäten um 0,5 Prozent das geringste Wachstum. Die IATA führt das schwache Wachstum in Europa auf die schlechte Konjunktur, steigende Arbeitslosigkeit und Streiks zurück.

Unternehmen in Nordamerika verzeichneten bei einer Kapazitätsreduzierung um drei Prozent ein Wachstum von 4,4 Prozent. Ein kräftiges Plus von 13,5 Prozent melden dagegen Fluggesellschaften im asiatisch-pazifischen Raum. Das stärkste Plus aller Regionen verzeichneten mit 25,8 Prozent Fluggesellschaften im Nahen und Mittleren Osten.

Das Frachtaufkommen legte binnen Jahresfrist um 26,5 Prozent zu, in Europa lag das Plus bei 7,2 Prozent. Insgesamt rechnet der Verband mit einem Verlust der Branche in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar nach 9,4 Milliarden Dollar im Vorjahr. Davon entfallen laut IATA-Prognose 2,2 Milliarden Dollar auf den europäischen Raum.