Krisenbank aus Österreich Hypo Alpe Adria braucht mehr Geld

Stand: 09.11.2013 10:58 Uhr

Die österreichische Krisenbank Hypo Alpe Adria braucht erneut Geld vom Staat. Der Jahresabschluss habe das Finanzloch zu Tage gebracht. Bislang pumpte der Staat bereits 3,8 Milliarden Euro in die Bank. Wieviel nun dazu kommt, ist bislang unklar.

Die österreichische Krisenbank Hypo Alte Adria braucht erneut Geld vom Staat. Das verstaatlichte Geldhaus könne Auflagen nicht erfüllen und benötige deshalb unmittelbar Geld. Hintergrund ist die Jahresbilanz. Dafür wären Neubewertungen vorgenommen worden, die schlechter als erwartet ausgefallen seien. Wieviel Geld die Bank benötigt, teilte sie nicht mit. Man befinde sich aber in "finalen Gesprächen" über weitere Staatshilfen.

2009 war die ehemalige Bayern-LB-Tochter an Österreich verkauft und notverstaatlicht worden. Bislang pumpte das Land 3,8 Milliarden Euro in die Hypo Alpe Adria. Die letzte Kapitalspritze war im September geflossen. Damals brauchte die Bank kurzfristig 700 Millionen Euro. Österreich will die Bank soweit möglich verkaufen und eine Bad Bank gründen.

Das beleuchtete Logo der Bayern LB

Bis 2009 befand sich die Hypo Alpe Adria im Besitz der Bayern-LB.

Arbeiten an Bad Bank laufen

"Unsere Arbeiten sind in der Endphase", sagte Hypo-Aufsichtsratschef Klaus Liebscher dazu Anfang des Monats. Er betonte aber, dass die Gründung der Bad Bank noch Zeit brauche. Liebscher ist Chef einer Arbeitsgruppe, die derzeit im Auftrag der Regierung Pläne für eine Abbaubank erstellt. Er favorisiert ein Modell für die Abwicklung, bei dem sich andere private Banken mehrheitlich an einer Bad Bank beteiligen - etwa im Gegenzug für eine Aufhebung der umstrittenen Bankensteuer. Das hätte den Vorteil, dass die Hypo-Lasten nicht automatisch die Staatsverschuldung in die Höhe treiben.

Die Zukunft der Hypo Alpe Adria ist auch Thema in den Koalitionsverhandlungen zwischen sozialdemokratischer SPÖ und konservativer ÖVP. Die Ausgaben für die Problembank sind wichtig für die Budgetplanung. Das Finanzministerium hatte zuletzt mit weiteren Staatshilfen von bis zu 5,4 Milliarden Euro bis 2017 gerechnet. Einige Medien spekulieren, dass sich die Kosten auf bis zu 17 Milliarden Euro belaufen könnten.