
Deutscher 5G-Ausbau Huawei darf offenbar Teile liefern
Stand: 14.10.2019 10:28 Uhr
Nutzt China die Technik des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei zur Spionage? In mehreren Ländern wird das befürchtet - und dennoch soll Huawei nun offenbar die Bundesnetzagentur beliefern.
Von David Zajonz, ARD-Hauptstadtstudio
Es sieht nun doch danach aus, als dürfe Huawei Teile für das deutsche 5G-Netz liefern. Das Handelsblatt berichtet von einem entsprechenden Beschlussentwurf der Bundesnetzagentur.
Einen Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters hat nach Informationen der Zeitung vor allem das Kanzleramt verhindert. Demnach befürchtete Bundeskanzlerin Angela Merkel Streit mit der Volksrepublik.
Eng verflochten mit der Regierung
Huawei ist umstritten, weil das Unternehmen eng mit der chinesischen Regierung verflochten ist. Einige andere Länder hatten den Hersteller vom Ausbau ihres 5G-Netzes ausgeschlossen, allen voran die USA. Auch in der EU und in Deutschland gibt es Befürchtungen, dass Peking die Technologie für Spionage oder Cyberangriffe nutzen könnte.
Huawei-5G-Technologie gilt als kostengünstig. Es gibt nur wenige andere Anbieter auf dem Markt. 5G ist der neue Mobilfunkstandard, mit dem unter anderem Smartphones blitzschnell ins Internet können. Dabei sind Datenraten bis zu zehn Gbit pro Sekunde eine der neuen Eigenschaften. Möglich werden diese Verbesserungen durch neuartige Übertragungstechniken auf der Luftschnittstelle sowie durch deutlich erhöhte Funkfrequenzbereiche.
Im Handelsblatt kritisieren Politiker aus den Regierungsfraktionen das Vorgehen der Kanzlerin. SPD-Außenpolitiker Nils Schmid sagt, es sei ein schwerer Fehler, Huawei ins 5G-Netz zu integrieren. Norbert Röttgen von der CDU fordert eine intensive parlamentarische Debatte darüber.