Chronik Griechenlands Weg in die Krise

Stand: 02.03.2015 15:49 Uhr

Die griechischen Staatsfinanzen geben seit langem Anlass zur Sorge. Erst 2009 wurde jedoch die wahre Dimension des Defizits bekannt. Seitdem gibt es regelmäßig neue Hiobsbotschaften aus dem südeuropäischen Land. Zwei milliardenschwere Rettungspakete und ein Schuldenschnitt sollten dem Land helfen, die drohende Staatspleite abzuwenden. Doch trotz Sparprogrammen und Rezessionsjahren muss das Land weiter den Bankrott fürchten. Eine Chronik der Krise.

Oktober 2009: Die neue griechische Regierung revidiert die Staatsverschuldung drastisch auf 12,7 Prozent nach oben.

16. Dezember 2009: Standards and Poor's stuft als zweite Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Griechenlands herab und beflügelt damit Spekulationen auf eine Staatspleite. Der Risikoaufschlag auf griechische Staatsanleihen schießt nach oben, der Euro gibt nach.

11. Februar 2010: Die EU garantiert Griechenland politische Unterstützung, aber noch kein Hilfspaket.

25. März 2010: Die Eurogruppe sagt Griechenland ein Hilfspaket freiwilliger bilateraler Kredite unter Beteiligung des Internationalen Währungsfonds zu. Gewährt werden die Kredite aber nur im äußersten Notfall, wenn die Eurostabilität insgesamt in Gefahr gerät.

11. April 2010: Die Finanzminister der Eurogruppe einigen sich auf Einzelheiten des dreijährigen Hilfspaketes: Es soll im ersten Jahr ein Volumen von 45 Milliarden Euro haben, zwei Drittel übernehmen die Euromitglieder. Der deutsche Beitrag für 2010 wird von der Bundesregierung auf 8,4 Milliarden Euro beziffert.

23. April 2010: Griechenland beantragt das Hilfsprogramm.

27. April 2010: Standards & Poor's stuft Griechenland auf Schrottstatus herab, die Risikoaufschläge schießen weiter nach oben.

02. Mai 2010: Internationaler Währungsfonds, Europäische Zentralbank und EU-Kommission einigen sich mit der griechischen Regierung auf ein Sanierungsprogramm. Ein Sondertreffen der Eurogruppen-Finanzminister berät über die Freigabe der Kredithilfe.

03. Mai 2010: Das Bundeskabinett stimmt den Hilfen von deutscher Seite zu.

04. Mai 2010: Deutsche Banken sagen zu, Griechenland-Anleihen zu kaufen.

05. Mai 2010: Bei Protesten gegen das Sparpaket werden in Athen drei Menschen getötet. Die EU-Kommission meldet: Noch nie waren die Staatsdefizite in der EU so hoch.

06. Mai 2010: Das Athener Parlament stimmt dem umstrittenen Sparpaket zu. Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Sarkozy fordern in einem gemeinsamen Brief für schärfere Kontrollen im Euro-Raum.

07. Mai 2010: Bundestag und Bundesrat verabschieden das Gesetz zur Griechenland-Hilfe. Bundespräsident Köhler unterzeichnet das Gesetz kurz darauf.

08. Mai 2010: Das Bundesverfassungsgericht lehnt einen Eilantrag gegen die Griechenland-Hilfe ab. Auf einem Sondergipfel sagen die Euro-Länder Spekulanten den Kampf an.

10. Mai 2010: EU und IWF beschließen ein 750-Milliarden-Paket zur Stützung des Euros.

11. Mai 2010: Die Bundesregierung bringt den deutschen Anteil am Rettungspaket für den Euro auf den Weg.

12. Mai 2010: Griechenland erhält vom IWF die ersten 5,5 Milliarden Euro aus dem Rettungspaket. Die großen Gewerkschaften kündigen einen weiteren Generalstreik an.

13. Mai 2010: Finnland stimmt der Griechenland-Hilfe zu.

18. Mai 2010: Die erste Tranche der EU-Hilfe für Griechenland, insgesamt 14,5 Milliarden Euro, wird nach Athen überwiesen.

20. Mai 2010: Ein erneuter Generalstreik gegen das Sparprogramm der Regierung legt das öffentliche Leben in Griechenland lahm.

08. Juli 2010: In Griechenland gibt es erneut einen Generalstreik gegen die Sparpläne der Regierung.

26. Juli 2010: Experten von EU, EZB und IWF kontrollieren erneut den griechischen Haushalt.

05. August 2010: Die zweite Tranche des Hilfspakets wird ausgezahlt. EU, EZB und IWF loben die bisherigen Reformen - mahnen aber auch weitere an.

08. September 2010: Wegen des strikten Sparkurses schrumpft die griechische Wirtschaft.

11. September 2010: Abermals Proteste gegen den Sparkurs in Griechenland: 20.000 Menschen demonstrieren.

02. Oktober 2010: China bietet dem hoch verschuldeten Griechenland finanzielle Hilfe an.

11. November 2010: Griechenland verfehlt - wenn auch nur knapp - seine Sparziele.

15. November 2010: Eurostat teilt mit, dass Griechenland 2009 ein deutlich höheres Haushaltsdefizit anhäufte als bisher angenommen.

18. November 2010: In Griechenland ist der Haushaltsentwurf für 2011 für viele Bürger ein Schock, der Sparkurs wird noch einmal verschärft.

15. Dezember 2010: In Griechenland kommt es bei Protesten gegen die Sparprogramme der Regierung zu Ausschreitungen.

23. Februar 2011: Die Griechen protestieren mit einem Generalstreik gegen die Sparmaßnahmen der Regierung, am Rande von Demonstrationen kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen.

07. März 2011: Die Ratingagentur Moody's stuft die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Euro-Staats Griechenland erneut deutlich herab.

14. April 2011: In Griechenland steigt die Arbeitslosigkeit auf einen neuen Rekordstand.

15. April 2011: Auf die Griechen kommen neue Einsparungen zu - vermutlich in zweistelliger Milliardenhöhe. Ministerpräsident Papandreou kündigt das nächste Sparpaket an.

26. April 2011: Griechenland räumt für 2010 ein deutlich höheres Haushaltsdefizit ein als bislang angenommen.

06. Mai 2011: Bei einem Krisentreffen beraten Staaten der Euro-Zone über das hoch verschuldete Griechenland. Sie erklären danach, dass ein Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone nicht diskutiert worden sei.

09. Mai 2011: Die Ratingagentur Standard & Poor's senkt die Kreditwürdigkeit Griechenlands um weitere zwei Stufen.

11. Mai 2011: Mit einem weiteren landesweiten Streik protestieren griechische Bürger gegen die Sparprogramme der Regierung.

27. Mai 2011: Die griechischen Parteien können sich weiterhin nicht auf neue Sparmaßnahmen einigen. Diese sind aber Voraussetzung für die Auszahlung neuer Milliardenhilfen von EU und IWF. Ohne diese Hilfen droht Griechenland die Zahlungsunfähigkeit.

31. Mai 2011: Die Verhandlungen für die Auszahlung einer weiteren Tranche aus dem EU-Hilfspaket sind Berichten zufolge abgeschlossen. Athen stimmt offenbar zu, die Privatisierung staatlichen Besitzes zu forcieren. Zudem könnte die Mehrwertsteuer gesenkt werden.

01. Juni 2011: Die Ratingagentur Moody's stuft die Bonitätsnote Griechenlands erneut um drei Stufen von "B1" auf "Caa1" ab.

03. Juni 2011: Die EU, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) stellen Griechenland ein positives Zeugnis über die Sparpolitik aus. Damit dürfte der Weg frei sein für die Auszahlung der weiteren internationalen Finanzhilfen in Höhe von zwölf Milliarden Euro.

05. Juni 2011: Erneut kommt es in Griechenland zu Massenprotesten gegen die Sparpolitik der Regierung.

06. Juni 2011: Griechenland verkauft im Zuge seiner Privatisierungen ein Paket von zehn Prozent der Anteile an der Telefongesellschaft OTE für 400 Millionen Euro an die Deutsche Telekom.

08. Juni 2011: Bundesfinanzminister Schäuble fordert ein zweites Hilfspaket für Griechenland und setzt sich für eine sanfte Umschuldung ein. Er beziffert den Finanzbedarf Griechenlands auf 90 Milliarden Euro.

10. Juni 2011: Der Bundestag unterstützt neue Finanzhilfen für Griechenland, stellt aber Bedingungen für eine Zustimmung.

13. Juni 2011: Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands um drei Stufen von B auf CCC herab.

15. Juni 2011: Zehntausende demonstrieren gegen die neuen Sparpläne, Regierungschef Papandreou kündigt eine Regierungsumbildung an.

17. Juni 2011: Griechenlands Premier Papandreou stellt sein neues Kabinett vor. An einem neuen Hilfspaket sollen sich auch die privaten Gläubiger beteiligen - aber nur freiwillig.

20. Juni 2011: Griechenland erhält noch keine neuen Milliarden und muss erst sein neues Sparpaket beschließen.

21. Juni.2011: Griechenlands Premier Papandreou übersteht eine Vertrauensabstimmung im Parlament.

27. Juni 2011: In Athen verhandelt das Parlament über das umstrittene Sparpaket. Die französischen Banken entwickeln einen Plan, der sie an der Griechenland-Rettung beteiligt.

28. Juni 2011: In Griechenland wehren sich die Gewerkschaften mit einem groß angelegten Streik gegen die Sparvorhaben der Regierung.

29. Juni 2011: Das griechische Parlament stimmt dem Sparprogramm in Höhe von 78 Milliarden Euro zu und macht damit den Weg für weitere Kredithilfen der EU und des IWF frei.

02. Juli 2011: Die Finanzminister der Euro-Zone geben die nächste Kredittranche für Griechenland frei. Derweil sucht Athen weiter nach einem Ausweg aus der Schuldenkrise - und damit nach Geldquellen.

08. Juli 2011: Der IWF gibt die nächste Kredit-Tranche frei.

11. Juli 2011: Die Finanzminister der Eurogruppe beschließen die Stärkung des Euro-Rettungsschirms und Krediterleichterungen für die hoch verschuldeten Staaten.

21. Juli 2011: Ein Sondergipfel der Euro-Staaten beschließt das zweite Hilfspaket für Griechenland mit einem Volumen von 109 Milliarden Euro. Zum ersten Mal sollen private Gläubiger einen freiwilligen Beitrag zur Finanzierung des Rettungspakets leisten. Zum Bündel der beschlossenen Maßnahmen zählen neben günstigeren Kreditkonditionen für Griechenland, Irland und Portugal auch erweiterte Aufgaben für den Rettungschirm EFSF.

22. Juli 2011: Fitch wertet als erste der großen Ratingagenturen die Beteiligung privater Investoren als "teilweisen Zahlungsausfall".

25. Juli 2011: Die Ratingagentur Moody's stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands nach den Beschlüssen des Euro-Sondergipfels weiter herunter.

27. Juli 2011: Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit des hochverschuldeten Griechenlands weiter herab. Sie senkte ihre Note für die griechische Bonität um zwei Stufen auf "CC".

29. August 2011: Die Eurobank und Alpha Bank geben den Zusammenschluss zur größten Privatbank des Landes bekannt.

01. September 2011: Griechenland hat einem Bericht des Parlaments zufolge seine Finanzen nicht im Griff und wird das selbst gesteckte Sparziel verfehlen.

02. September 2011: Die Troika (EU, EZB und IWF) verlangt von Griechenland die Nachbesserung des Haushaltsentwurfs für 2012 und unterbricht die Prüfung der Sanierungsfortschritte.

07. September 2011: Das Bundesverfassungsgericht erklärt die deutsche Beteiligung am ersten Griechenland-Rettungspaket für vereinbar mit dem Grundgesetz.

12. September 2011: Wirtschaftsminister Rösler schließt eine geordnete Insolvenz Griechenlands zur Rettung des Euro nicht mehr aus - und löst damit eine heftige Diskussion aus.

13. September 2011: Die griechische Regierung kündigt Massenentlassungen in Staatsunternehmen an, um das Staatsdefizit zu senken.

14. September 2011: Der Streit in der Bundesregierung über die Griechenland-Hilfen geht weiter.EU-Kommissionspräsident Barroso plädiert erneut für die Einführung von Eurobonds.

15. September 2011: Die Weltbank kritisiert Umgang der Euro-Staaten mit der Schuldenkrise. Die EU-Kommission erwartet in der zweiten Jahreshälfte nur noch wenig Wachstum. Aus Brüsseler Fördertöpfen stehen Griechenland bis 2013 rund 14 Milliarden Euro zur Verfügung - eine EU-Taskforce hilft, das Geld zu verteilen.

16. September 2011: Die EU-Finanzminister beraten in Breslau über die Schuldenkrise.

17. September 2011: Deutschland, Frankreich und Belgien drängen auf die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Die deutschen Steuerzahler haftet nach Berechnungen des ifo-Instituts für die Euro-Rettung mit im Extremfall bis zu 465 Milliarden Euro. Bundesfinanzminister Schäuble warnt Griechenland davor, die Drohung eines Zahlungsstopps nicht ernst zu nehmen. Wegen der Schuldenkrise sagt der griechische Ministerpräsident Papandreou überraschend eine Reise in die USA ab.

19. September 2011: Der IWF erhöht noch einmal den Druck auf Griechenland und verlangt einschneidende Reformen. Athen kündigt noch striktere Sparmaßnahmen an - und erreicht die Bevölkerung nicht mehr.

20. September 2011: Die Troika kündigt an, nach Griechenland zurückzukehren.

21. September 2011: Griechenland beugt sich dem internationalen Druck und verkündet offiziell ein weiteres Sparpaket.

28. September 2011: In Griechenland gibt es Proteste gegen eine neue Immobiliensteuer, es kommt zu Ausschreitungen.

01. Oktober 2011: Griechenland wartet weiter auf die nächste Hilfstranche aus dem Rettungspaket und zapft seine letzten Geldreserven an.

05. Oktober 2011: Ein landesweiter Streik gegen Sparmaßnahmen legt unter anderem den Flugverkehr lahm.

11. Oktober 2011: Die Troika gibt nach langer Prüfung grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Kredittranche an Griechenland.

18. Oktober 2011: In Athen besetzen Streikende aus Protest gegen die Sparpläne der Regierung mehrere Ministerien.

20. Oktober 2011: Die Troika empfiehlt die Auszahlung der nächsten Kredittranche an Griechenland. Das Parlament in Athen stimmt einem weiteren Sparpaket zu.

21. Oktober 2011: Die Finanzminister der Euro-Staaten geben die nächste Kredittranche für Griechenland frei. Aus dem Bericht der Troika geht hervor, das Griechenland noch weitaus mehr Geld benötigen wird als bislang geschätzt: bis zu 444 Milliarden Euro.

27. Oktober 2011: Der Euro-Gipfel einigt sich mit den Banken auf einen freiwilligen Schuldenerlass für Griechenland in Höhe von 50 Prozent.

31. Oktober 2011: Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou kündigt überraschend eine Volksabstimmung über die Beschlüsse des Euro-Gipfels und die damit verbundenen Sparauflagen für sein Land an.

01. November 2011: Griechenlands Pläne für ein Referendum über die Euro-Hilfen löst Kursstürze an den Börsen aus. Europas Regierungen reagieren zunächst gar nicht und dann ratlos. Das Vorhaben stößt auch in Griechenland auf Kritik; die Mehrheit von Ministerpräsident Papandreou im Parlament schrumpft.

03. November 2011: Die Euro-Staaten stoppen die Hilfskredite für Griechenland; die Ergebnisse des Krisentreffens mit den Euro-Staaten treiben Griechenlands Ministerpräsident Papandreou innenpolitisch in die Enge. Am Abend erklärt er, auf das Referendum verzichten zu wollen - doch das beendet das politische Chaos in Griechenland nicht.

05. November 2011: Regierungschef Papandreou übersteht eine Vertrauensabstimmung, zeigt sich aber bereit, den Weg für eine Übergangsregierung frei zu machen.

09. November 2011: Ministerpräsident Papandreou verkündet seinen Rücktritt.

11. November 2011: Eine Übergangsregierung unter Ministerpräsident Papademos wird vereidigt.

16. November 2011: Das griechische Parlament spricht dem neuen Ministerpräsidenten Papademos das Vertrauen aus.

17. November 2011: Der griechische Staat wartet auf 60 Milliarden Euro nicht gezahlter Abgaben - diese Zahl geht aus dem ersten Bericht der EU-Taskforce hervor, den deren Leiter Reichenbach vorstellt.

18. November 2011: Die neue griechische Regierung setzt sich ehrgeizige Ziele: Im nächsten Jahr will sie laut Haushaltsentwurf das Defizit auf 5,4 Prozent drücken.

23. November 2011: Nach langem Weigern verpflichtet sich auch der griechische Konservative Samaras schriftlich, den Sparkurs der Regierung zu unterstützen.

28. November 2011: Die Euro-Finanzminister geben eine Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro für Griechenland frei.

01. Dezember 2011: In Griechenland protestieren erneut Zehntausende gegen die Sparpläne der Regierung.

06. Dezember 2011: Das griechische Parlament beschließt ein drastisches Sparprogramm.

06. Februar 2012: Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy schlagen vor, alle griechischen Einnahmen auf ein Sonderkonto einzuzahlen, über das die Staatsschulden abgebaut werden sollen.

07. Februar 2012: Die Griechen protestieren mit einem Generalstreik gegen die Sparmaßnahmen.

10. Februar 2012: Die Griechen wehren sich gegen die harten Einschnitte erneut mit einem Generalstreik.

13. Februar 2012: Das Parlament in Athen beschließt ein weiteres Sparprogramm, das die die Euro-Staaten zur Voraussetzung für ein zweites Rettungspaket gemacht hatten.

21. Februar 2012: Die Finanzminister der Euro-Staaten stimmen dem zweiten Rettungspaket mit Hilfen von bis zu 130 Milliarden Euro zu. Voraussetzung ist neben den Sparmaßnahmen der Griechen die Beteiligung der privaten Gläubiger. Deren Verhandlungsführer hatten einen freiwilligen Verzicht auf 53,5 Prozent der Forderungen vereinbart - allerdings ist offen, ob die Gläubiger diesen Schuldenerlass in Form eines Tauschs von Staatsanleihen gegen neue Papiere mit längerer Laufzeit und niedriger Verzinsung mittragen.

22. Februar 2012: Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands weiter herab. Das griechische Parlament teilt mit, dass das Haushaltsdefizit des Landes 2012 voraussichtlich bei 6,7 Prozent liegen werde.

23. Februar 2012: Das Parlament in Athen billigt das Gesetz für einen Schuldenschnitt.

24. Februar 2012: Athen greift bei der Verfolgung von Steuerbetrügern durch und lässt erstmals seit Beginn der Schuldenkrise bedeutende Auslands-Guthaben eines reichen Unternehmers sperren.

24. Februar 2012: Standard & Poor´s stuft Griechenland weiter herab: Die Ratingagentur erklärt das Land für "teilweise zahlungsunfähig".

27. Februar 2012: Der Bundestag stimmt dem Rettungspaket für Griechenland zu, allerdings verfehlt die Koalition dabei die Kanzlermehrheit.

28. Februar 2012: Als erste große Ratingagentur schätzt Standard & Poor´s die Kreditwürdigkeit Griechenlands als "teilweise zahlungsunfähig" ein.

01. März 2012: Der Internationale Derivateverband entscheidet, dass durch einen Forderungsverzicht der privaten Gläubiger Griechenlands keine Kreditausfallversicherungen, sogenannte Credit Default Swaps, fällig werden. Die Eurogruppe macht den Weg zum Schuldenerlass für Athen mit der Zusage von Milliardenhilfen frei.

03. März 2012: Nach Standard & Poor's korrigiert nun auch die Ratingagentur Moody's ihre Bewertung für Griechenland erneut nach unten - von "Ca" auf "C". Es ist der niedrigste Wert, den die Agentur vergibt.

08. März 2012: Griechenland schafft den Schuldenschnitt.

09. März 2012: Nach dem Ja der privaten Gläubiger zu einem Schuldenschnitt für Griechenland soll nun schnell das Geld aus dem zweiten Hilfspaket fließen. Die Euro-Finanzminister geben grünes Licht für die Überweisung von 35,5 Milliarden Euro. Für griechische Staatsanleihen werden Kreditausfallversicherungen fällig.

12. März 2012: Griechenland schließt nach dem überwiegenden Ja der Privatgläubiger den Anleihetausch im Rahmen des Schuldenschnitts ab.

20. März 2012: Das griechische Parlament stimmt dem zweiten Rettungspaket zu.

02. Mai 2012: Die Ratingagentur Standard & Poor's hebt die Bewertung Griechenlands an.

06. Mai 2012: Bei der Parlamentswahlen verlieren die bisherigen Unterstützer des Sparprogramms die Mehrheit - mehrere radikale Parteien ziehen ins Parlament ein.

15. Mai 2012: Die letzten Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung scheitern. Hauptkonflikt war stets der Streit darüber, ob der Sparkurs fortgesetzt werden soll oder nicht. Für Juni stehen damit abermals Neuwahlen an.

16. Mai 2012: Der Richter Panagiotis Pikramenos wird zum Chef einer Übergangsregierung bestimmt, die das Land bis zu den Neuwahlen am 17. Juni führen soll.

17. Mai 2012: Die Ratingagentur Fitch stuft Griechenlands Kreditwürdigkeit wieder herab.

29. Mai 2012: Die vier größten griechischen Banken bekommen zusammen 18 Milliarden Euro aus den Mitteln des Rettungsschirms.

08. Juni 2012: Griechenland meldet für das erste Quartal einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts um 6,5 Prozent.

17. Juni 2012: Bei den Neuwahlen in Griechenland werden die Konservativen stärkste Kraft - die Bildung einer Koalition, die sich an die Sparzusagen gegenüber den Euro-Staaten und IWF halten will, gilt als wahrscheinlich.

20. Juni 2012: Die konservative Nea Demokratia, die sozialistische PASOK und die Partei Demokratische Linke, Dimar, einigen sich auf eine Koalitionsregierung - Ziel ist es, die Sparauflagen der Retttungskredite abzumildern.

21. Juni 2012: Die Griechen bitten um mehr Zeit bei der Umsetzung der Sparvorhaben.

01. Juli 2012: Die neue griechische Regierung will die Bedingungen des vereinbarten Rettungspakets nachverhandeln. Doch EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen stellt klar, dass Athen die Ziele des Programms voll einhalten muss.

09. Juli 2012: Am Ende einer Nachtsitzung gewinnt spricht das griechische Parlament der Regierung des neuen griechischen Ministerpräsidenten Samaras das Vertrauen aus. Zuvor hatte Samaras in einer Regierungserklärung angekündigt, am Sparprogramm festhalten zu wollen.

20. Juli 2012: Die EZB will vorerst keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten bei ihren Refinanzierungsgeschäften akzeptieren.

22. Juli 2012: FDP-Chef und Bundeswirtschaftsminister Rösler äußert sich im Sommerinterview des ARD-"Bericht aus Berlin" skeptisch über den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Ein Austritt habe aber auch seinen Schrecken verloren. Derweil erwägt der IWF laut einem Medienbericht einen Zahlungsstopp.

26. Juli 2012: Griechenland versucht, mit einem neuen Sparpaket die Troika zu beeindrucken.

01. August 2012: Die griechische Regierungskoalition einigt sich auf ein neues Sparpaket - will aber mehr Zeit für Reformen.

05. August 2012: Die Troika äußert sich zufrieden über das Sparpaket.

07. August 2012: Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hält einen Euro-Austritt Griechenlands inzwischen für "beherrschbar". Wünschenswert sei er aber nicht.

08. August 2012: Die Ratingagentur Standard & Poor's senkt den Ausblick für Griechenland von "stabil" auf "negativ".

14. August 2012: Griechenland besorgt sich an den Geldmärkten frisches Geld und sichert so eine anstehende Rückzahlung an die EZB.

18. September 2012: Der griechische Finanzminister Stournaras erklärt, dass die Regierung nicht alle Defizitvorgaben der Geldgeber erfüllen könne, weil die Wirtschaftsleistung noch stärker einbreche als befürchtet.

25. September 2012: Griechenland beziffert seine Finanzlücke bis 2014 auf 13,5 Milliarden Euro und sieht danach einen weiteren Finanzbedarf von bis zu 15 Milliarden Euro, falls das Land zwei Jahre mehr Zeit für die Umsetzung der Reformen bekomme.

26. September 2012: Ein landesweiter Streik gegen die Sparmaßnahmen legt vor allem den Verkehr lahm.

08. Oktober 2012: Kanzlerin Merkel reist erstmals seit Ausbruch der Krise nach Griechenland - als Gast ohne Geschenke.

09. Oktober 2012: Der IWF glaubt nicht, dass Griechenland den Sanierungszeitplan einhalten kann. Die Euro-Finanzminister erhöhen den Druck und stellen Griechenland ein Ultimatum für die Umsetzung der zugesagten Reformen. Bei ihrem Besuch in Athen lobt Kanzlerin Merkel dagegen die Fortschritte Griechenlands und kündigt neue deutsche Hilfen an.

11. Oktober 2012: Die IWF-Chefin Lagarde spricht sich dafür aus, Griechenland mehr Zeit bei der Bewältigung seiner Krise zu geben.

18. Oktober 2012: Ein Generalstreik legt Griechenland lahm.

24. Oktober 2012: Der griechische Finanzminister Stournaras gibt bekannt, dass die internationalen Geldgeber bei der Umsetzung der Sparauflagen einen Aufschub gewährt hätten - EU-Kommission, EZB und Bundesregierung dementieren allerdings, dass es eine Entscheidung gebe.

28. Oktober 2012: Die Troika erwägt laut einem Medienbericht einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland - diesmal sollen vor allem öffentliche Gläubiger auf Forderungen verzichten.

06. November 2012: Die Gewerkschaften rufen erneut zu einem Generalstreik gegen die geplante Ausweitung der Sparmaßnahmen auf. Frankreichs Premier Ayrault stellt einen Plan für mehr Wettbewerbsfähigkeit vor.

07. November 2012: Die griechischen Gewerkschaften setzen ihre Proteste fort. Das griechische Parlament stimmt dennoch für das Sparpaket in Höhe von 13,5 Milliarden Euro.

12. November 2012: Das griechische Parlament billigt den Haushalt für das kommende Jahr. Die Troika sieht in Griechenland "signifikante Fortschritte", doch große Risiken bleiben.

13. November 2012: Die Euro-Finanzminister wollen Griechenland mehr Zeit für die Haushaltssanierung geben - aber uneinig sind sie sich in der Frage des Zeitplans für den Schuldenabbau und in der Frage der Finanzierung der zwei zusätzlichen Jahre.

21. November 2012: Die Verhandlungen zwischen den Euro-Finanzministern und dem IWF über die Freigabe der nächsten Kredittranche für Griechenland wird abgebrochen und auf die folgende Woche vertagt.

26. November 2012: Eurogruppe und IWF einigen sich auf ein neues Paket zur Griechenland-Rettung.

27. November 2012: Die Eurogruppe einigt sich mit dem IWF auf eine Anpassung des Rettungspakets für Griechenland, wonach die Regierung mehr Zeit für die Umsetzung der Sparvorgaben bekommt. Die Maßnahmen, mit denen die dafür zusätzliche benötigten Gelder aufgebracht werden sollen, sowie die Freigabe bereits zugesagter Kredite in Höhe von knapp 44 Milliarden Euro ist ebenfalls Teil der Einigung.

30. November 2012: Der Bundestag verabschiedet das Griechenland-Paket.

08. Dezember 2012: Griechenland meldet einen Erfolg beim Rückkauf von Staatsanleihen, mit dem die Schulden um insgesamt 20 Milliarden Euro verringert werden sollen.

10. Dezember 2012: Griechenland verlängert die Frist für den Staatsanleihen-Rückkauf.

12. Dezember 2012: Das griechische Programm für den Rückkauf von Staatsanleihen bringt doch noch Angebote von Gläubigern über 31,9 Milliarden Euro.

13. Dezember 2012: Die EU-Finanzminister geben die nächste Tranche des Rettungspakets für Griechenland frei.

14. Dezember 2012: Griechenland plant umfassende Steuerreform - eine Voraussetzung für weitere Hilfsleistungen.

12. Januar 2013: Das griechische Parlament beschließt ein Paket von Steuererhöhungen und weiteren Belastungen.

04. Februar 2013: Griechenland meldet für 2012 ein Haushaltsdefizit von 6,6 Prozent - ohne Berücksichtigung der Schulden liegen die Einnahmen zum ersten Mal seit Jahre wieder höher als die Ausgaben.

08. März 2013: Transparency International stellt einen deutlichen Rückgang der Korruption in Griechenland fest.

08. April 2013: Eine Fusion der griechischen Großbanken National- und Eurobank ist gescheitert.

09. April 2013: In Griechenland sind zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Preise gesunken - diese Deflation könnte die Wirtschaft mittelfristig aber vor neue Probleme stellen.

15. April 2013: Griechenlands Regierung einigt sich mit der Troika auf wirtschaftliche Reformen, um damit die Voraussetzungen für die nächste Tranche der Hilfsgelder zu bekommen.

28. April 2013: Das griechische Parlament billigt ein weiteres Sparpaket, das unter anderem die Entlassung von 15.000 Staatsbediensteten vorsieht.

13. Mai 2013: Die Euro-Finanzminister geben die nächste Kredittranche für Griechenland in Höhe von 7,5 Milliarden Euro frei.

14. Mai 2013: Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands um eine Note auf B- herauf.

06. Juni 2013: Der IWF räumt Fehler beim ersten Hilfspaket für Griechenland aus dem Jahr 2010 ein. Der Fonds habe die Risiken für die Wirtschaft des Landes unterschätzt. Die EU weist die Kritik zurück.

11. Juni 2013: Die Regierung veranlasst - mit Hinweis auf Sparzwänge - völlig überraschend die Schließung des staatlichen Rundfunksenders ERT für denselben Abend. Um 23 Uhr stellen alle betroffenen Fernseh- und Rundfunkstationen den Sendebetrieb ein.

17. Juni 2013: Das höchste griechische Verwaltungsgericht ordnet in einer einstweiligen Verfügung an, dass der ERT-Sendebetrieb weitergehen muss.

21. Juni 2013: Wegen des Streits um die ERT-Schließung verlässt die Demokratische Linke die Regierungskoalition mit Konservativen und Sozialisten .

25. Juni 2013: Die neue Regierung, die nur noch aus Konservativen und Sozialisten besteht und lediglich über eine knappe Parlamentsmehrheit verfügt, wird vereidigt.

08. Juli 2013: Die EU-Finanzminister geben weitere fast sieben Milliarden Euro für Griechenland frei.

16. Juli 2013: In Griechenland gibt zum vierten Mal in diesem Jahr landesweite Streiks.

17. Juli 2013: Die griechische Regierung beschließt die Entlassung von 15.000 Staatsbediensteten.

18. Juli 2013: Bundesfinanzminister Schäuble ist in Athen und unterschreibt eine Absichtserklärung für eine Wachstumsbank.

22. Juli 2013: Griechenlands Schuldenquote ist im zweiten Quartal auf 160 Prozent gewachsen - deutlich mehr als ein Jahr zuvor.

01. August 2013: Es ist die erste Steuersenkung seit Beginn der Krise in Griechenland: Ab sofort gilt in Restaurants und Hotels des Landes ein drastisch verringerter Mehrwertsteuersatz.

08. August 2013: In Griechenland steigt die Arbeitslosigkeit auf 27,6 Prozent.

12. August 2013: Der griechische Staat erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Überschuss von 2,6 Milliarden Euro. Unter anderem Zinszahlungen sind dabei aber nicht berücksichtigt.

20. August 2013: Bundesfinanzminister Schäuble spricht erstmals öffentlich aus, dass Griechenland ein weiteres Hilfspaket benötigen wird.

24. September 2013: Aus Protest gegen die geplanten Massenentlassungen treten Tausende griechische Staatsbedienstete in einen 48-stündigen Streik.

07. Oktober 2013: Nach sechs Jahren Rezession soll Griechenlands Wirtschaft 2014 erstmals wieder wachsen. Die Regierung in Athen erwartet in ihrem Haushaltsentwurf ein Plus von 0,6 Prozent.

06. November 2013: Aus Protest gegen die Sparvorgaben der Troika wird in Griechenland wieder landesweit gestreikt.

08. Dezember 2013: Das griechische Parlament billigt nach fünf Tagen Debatte den Sparhaushalt für das kommende Jahr.

08. Januar 2014: Griechenlands Finanzminister setzt sich zum Ziel, nach dem Ende der internationalen Rettungsprogramme 2014 ohne weitere Hilfen auszukommen - das Land übernimmt auch offiziell die EU-Ratspräsidentschaft.

19. Februar 2014: In Griechenland gibt es vor allem wegen des Tourismusbooms erstmals seit 1948 eine positive Leistungsbilanz.

01. April 2014: Griechenland erhält nach langem Streit mit den internationalen Geldgebern 8,3 Milliarden Euro aus den bestehenden Hilfspaketen. Die Hilfen waren aufgrund schleppender Reformanstrengungen der Regierung in Athen seit Monaten blockiert.

06. Oktober 2014: Griechenland erwartet 2015 ein starkes Wirtschaftswachstum.

29. Dezember 2014: In Griechenland scheitert endgültig die Wahl eines neuen Staatspräsidenten im Parlament - was zu Neuwahlen führt. International wächst die Sorge, dass das Land vom Reformkurs abweichen könnte.

25. Januar 2015: In Griechenland gewinnt das Linksbündnis Syriza um Parteichef Alexis Tsipras die Wahl. Zusammen mit der rechtspopulistischen Partei "Unabhängige Griechen" bildet er nur einen Tag nach der Wahl eine Koalition. Tsipras will als neuer Ministerpräsident erreichen, dass die Sparauflagen der internationalen Geldgeber gelockert werden.

28. Januar 2015: Die neue griechische Regierung unter Ministerpräsident Tsipras stoppt die weiteren Privatisierungsvorhaben. Sie will zudem Staatsbedienstete wieder einstellen sowie die Mindestrenten und den Mindestlohn anheben sowie die Kreditvereinbarungen mit den internationalen Geldgebern neu verhandeln.

31. Januar 2015: Die neue griechische Regierung kündigt an, nicht mehr mit den Kontrolleuren der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds kooperieren zu wollen.

2. Februar 2015: Finanzminister Varoufakis legt einen Zeitplan vor, demzufolge bis Ende Mai eine Lösung der Schuldenkrise gefunden werden soll - Ziel ist demnach eine Übereinkunft mit den internationalen Geldgebern.

3. Februar 2015: Griechenland rückt von der Forderung nach einem Schuldenschnitt ab. Stattdessen schlägt Finanzminister Varoufakis vor, die Kredite länger laufen zu lassen und die Zinsen zu senken. Die EU reagiert zurückhaltend auf die Idee.

4. Februar 2015: Die EZB hebt ihre Sonderregeln für griechische Staatsanleihen auf. Damit können die Athener Geschäftsbanken ab dem 11. Februar die Papiere nicht mehr als Sicherheiten für frische Notenbank-Kredite verwenden. Der finanzielle Druck auf die Institute steigt.

7. Februar 2015: . Standard & Poor's senkte die Bonitätsnote Athens von "B" auf "B-", auch Moody's drohte mit einer Herabstufung.

11. Februar 2015: Ein Sondertreffen der Euro-Finanzminister mit dem griechischen Ressortchef Varoufakis zu einer möglichen Verlängerung des Hilfsprogramms bringt keine Einigung.

12. Februar 2015: Im Januar verfehlt Griechenland seine Haushaltziele - vor allem wegen deutlich gesunkener Steuereinnahmen.

16. Februar 2015: Ein weiteres Treffen der Eurogruppe mit Griechenland bringt keine Einigung - den Vorschlag der Euro-Staaten, das Hilfsprogramm zu verlängern, weist die Regierung Tsipras als inakzeptabel zurück.

19. Februar 2015: Bei der Eurogruppe geht der griechische Antrag auf eine sechsmonatige Verlängerung der Kredithilfen ein - der Brief stößt aber in Deutschland und anderen Euro-Staaten auf Ablehnung, weil die Kriterien der Eurogruppe nicht erfüllt seien.

20. Februar 2015: Die Eurogruppe einigt sich mit Griechenland auf die Verlängerung des Hilfsprogramms um vier Monate. Die Regierung in Athen muss sich dabei zu den Spar- und Reformauflagen sowie zur weiteren Zusammenarbeit mit EU, EZB und IWF bekennen. Weitere Voraussetzung für die endgültige Einigung ist, dass Griechenland bis zum folgenden Montag eine Liste mit konkreten Reformplänen vorlegt.

22. Februar 2015: Griechenland legt den Geldgebern einen ersten Entwurf der geforderten Reformliste vor - die Detailabstimmung beginnt.

24. Februar 2015: Mit einem Tag Verspätung legt Griechenland die offizielle Liste mit Reformen vor - die EU-Kommission, die EZB und der IWF werten sie als ausreichenden Startpunkt für einen möglichen Abschluss des Hilfsprogramms. Die Euro-Finanzminister geben grünes Licht für die Verlängerung des Hilfsprogramms.

27. Februar 2015: Der Bundestag stimmt mit großer Mehrheit der Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland zu.