Gastronomie in Griechenland Weniger Steuern für mehr Tourismus

Stand: 01.08.2013 15:06 Uhr

Es ist die erste Steuersenkung seit Beginn der Krise in Griechenland: Ab sofort gilt in Restaurants und Hotels des Landes ein drastisch verringerter Mehrwertsteuersatz - zunächst bis Jahresende. Athen hofft, dadurch den Tourismus anzukurbeln.

In Griechenland soll eine drastische Senkung der Mehrwertsteuer den Aufschwung des Gastronomie-Sektors einleiten. In griechischen Restaurants und Hotels gilt ab sofort eine verringerte Mehrwertsteuer von 13 Prozent statt bislang 23 Prozent. Die Regierung in Athen hofft nun darauf, dass die Preise in den Restaurants des Landes purzeln. Der verringerte Steuersatz gilt zunächst nur bis zum Jahresende.

Preissenkungen von bis zu acht Prozent?

In einem zwischen Finanzministerium und Branchenvertretern unterzeichneten Abkommen ist von Preissenkungen zwischen fünf und acht Prozent die Rede. Bars, Restaurants und Hotels, die sich an diese Vorgabe halten, können dies durch ein blau-orangefarbenes Plakat kenntlich machen. Kritiker bezweifeln jedoch, dass die Behörden die Preissenkungen ausreichend kontrollieren können.

Restaurant in Kokkari

Die Regierung in Athen will mit einer geringeren Mehrwertsteuer für Gastronomie und Hotels den Tourismus ankurbeln.

Regierungschef Antonis Samaras hatte die erste Steuersenkung seit Krisenbeginn vor zwei Wochen angekündigt, aber auch gewarnt: Sollten die Preise wider Erwarten nicht fallen, dann werde die Mehrwertsteuer wieder auf 23 Prozent steigen. Das Land werde die Reformen fortsetzen. "Wir machen keinen Schritt zurück."

Die Mehrwertsteuer war 2010 deutlich angehoben worden - als eine der ersten Gegenleistungen für die Finanzhilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds.

Verstärkte Kontrollen

Das Finanzministerium kündigte zudem im Kampf gegen die weit verbreitete Steuerhinterziehung auch in der Tourismusbranche verstärkte Kontrollen den ganzen Sommer über an.

Steuerhinterzieher könnten mit einer 48-stündigen Zwangsschließung ihres Unternehmens bestraft werden, wie die Zeitung "Ta Nea" berichtete. Für diesen Fall gebe es einen Aushang mit dem Hinweis "Geschlossen wegen Steuerbetrugs".