Rekapitalisierung hat Vorrang Griechische Großbanken-Fusion gescheitert

Stand: 08.04.2013 14:00 Uhr

Seit Monaten hatte es in Griechenland Gespräche über eine Fusion der National- und der Eurobank gegeben - doch die sind jetzt auf Eis gelegt. EU, IWF und EZB sorgen sich davor, dass das neue Institut zu dominant sein könnte. Jetzt sollen alle vier großen griechischen Banken zunächst getrennt rekapitalisiert werden.

Die Fusion der griechischen Nationalbank mit der Eurobank ist vorerst vom Tisch. Die vier größten griechischen Banken werden einzeln rekapitalisiert. Die griechische Zentralbank teilte mit, der Rekapitalisierungsprozess für die vier systemrelevanten Banken laufe nach Plan und werde auf jeden Fall im April abgeschlossen. Alle vier Banken hätten bereits Aktionärsversammlungen einberufen oder würden dies in den nächsten Tagen tun, um die Zustimmung zu den Kapitalerhöhungen einzuholen.

Damit wird der geplante Zusammenschluss der Nationalbank mit der Eurobank de facto auf Eis gelegt. Die seit einigen Monaten laufenden Gespräche drehten sich um eine gemeinsame Rekapitalisierung. In griechischen Finanzkreisen hieß es jetzt jedoch nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP, das weitere Fusionsverfahren sei ausgesetzt.

Widerstand von EU, IWF und EZB

Griechenlands Gläubiger - die Europäische Union, der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie die Europäische Zentralbank - hatten sich wiederholt besorgt gezeigt, dass eine fusionierte NBG-Eurobank den griechischen Finanzmarkt zu stark dominieren und eine Rekapitalisierung schwierig machen würde.

Die für die Rekapitalisierung des gesamten griechischen Bankensektors erforderliche Summe steht mit dem zweiten Kreditprogramm von EU und IWF vom Frühjahr 2012 bereits zur Verfügung. Dieser Fonds belief sich auf 50 Milliarden Euro.