
Statistikamt zu Neubauten Gasheizung verliert weiter an Bedeutung
Bei neu genehmigten Wohngebäuden hat sich der Anteil der Häuser mit primärer Gasheizung seit 2019 halbiert. Die aktuelle Gasknappheit zeige noch keine Wirkung, so die Statistiker - es sei ein "langjähriger Trend".
In neuen Wohngebäuden in Deutschland werden immer seltener Gasheizungen eingebaut. In der ersten Hälfte dieses Jahres sank der Anteil der genehmigten Wohnhäuser mit primärer Gasheizung auf 16,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch 25,5 Prozent betragen.
Im Vergleich zu ersten Halbjahr 2019 hat sich der Anteil sogar mehr als halbiert. Die Statistiker werten dies allerdings als langjährigen, von gesetzlichen Regelungen getriebenen Prozess. Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Gasknappheit hätten sich bislang nicht eindeutig in der Entwicklung niedergeschlagen.
Wärmepumpe spielt wichtigste Rolle
Von den 60.200 im ersten Halbjahr 2022 genehmigten Wohngebäuden sollten knapp drei Viertel (73,7 Prozent) primär mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Im ersten Halbjahr 2019 war es erst knapp die Hälfte gewesen. Die überragende Rolle spielen dabei Wärmepumpen.
"Ein Grund für den Trend hin zu Erneuerbaren dürften gesetzliche Regelungen sein", erklärte das Bundesamt. Dazu gehört etwa das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), das 2020 in Kraft trat und bis dahin bestehende Gesetze ablöste. Dieses schreibt vor, dass der Wärme- und Kälteenergiebedarf eines Neubaus zumindest anteilig aus Erneuerbaren Energien gespeist wird. "Auch staatliche Förderprogramme für Energieberatung, Zuschüsse zu entsprechenden Bauvorhaben oder Darlehen setzten entsprechende Anreize", hieß es.
Rückgang auch bei fertiggestellten Häusern
Bei den fertiggestellten Wohngebäuden ist der Gasanteil aktuell noch höher als bei nur genehmigten Wohngebäuden, er geht aber auch zurück: Im vergangenen Jahr wurde noch in 34,3 Prozent der Häuser der konventionelle Energieträger Gas eingesetzt, 2019 waren es noch 41,9 Prozent.