Dramatische Verluste des Immobilienfinanzierers Fannie Mae braucht die nächste Milliardenspritze

Stand: 06.11.2009 10:42 Uhr

Der US-Immobilienmarkt kommt nicht aus der Krise. Der staatliche gestützte Hypothekenfinanzierer Fannie Mae meldete einen Quartalsverlust von 18,9 Milliarden Dollar. Um die Krise durchzustehen, will das Institut weitere Staatshilfe in Höhe von 15 Milliarden Dollar beantragen.

Der US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae braucht nach riesigen Verlusten im dritten Quartal weitere Staatshilfen in Höhe von 15 Milliarden Dollar. Zwischen Juli und September verbuchte der unter staatlicher Kontrolle stehende Konzern ein Minus von 18,9 Milliarden Dollar. Damit summieren sich die Verluste im laufenden Jahr bereits auf 56,8 Milliarden Dollar. Fannie Mae vermied nur dank immenser Staatshilfen bislang den Kollaps infolge der Hypotheken- und Finanzkrise. Mit der neuen Unterstützung, die der Konzern nun beantragen will, beliefen sich die Gesamthilfen der US-Regierung auf 60,9 Milliarden Dollar.

Die immensen Verluste verdeutlichen die Probleme von Fannie Mae, gegen die steigenden Kreditausfälle anzukämpfen und zugleich den US-Immobilienmarkt zu stabilisieren. Infolge der zunehmenden Arbeitslosenzahlen in den Vereinigten Staaten können immer mehr Menschen ihre Schulden nicht zurückzahlen, mit denen sie den Bau von Häusern finanziert haben.

Zentrale Rolle für US-Immobilienmarkt

Gemeinsam mit dem ebenfalls staatliche gestützten Hypothekenfinanzierer Freddie Mac steht Fannie Mae hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA. Die beiden Konzerne spielen daher eine zentrale Rolle für die Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Stabilisierung des US-Häusermarktes. Bei Freddie Mac wird in den kommenden Tagen ebenfalls ein weiterer Quartalsverlust befürchtet.

Über ein Sonder-Hilfsprogramm hatten Fannie Mae und Freddie Mac bislang bereits 96 Milliarden Dollar erhalten, um den Bankrott abzuwenden. Das US-Finanzministerium hatte im Februar den Finanzrahmen dieses Programms auf 200 Milliarden Dollar verdoppelt. Nach Schätzungen des Bankenausschusses könnten insgesamt fast 400 Milliarden Dollar nötig sein, um die beiden Finanzierer zu stützen.