Erwerbstätigkeit 2010 auf Rekordniveau Mehr Beschäftigte als je zuvor

Stand: 03.01.2011 11:16 Uhr

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat vom wirtschaftlichen Aufschwung 2010 profitiert. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresschnitt auf 40,37 Millionen. Damit hatten mehr Menschen einen Job als jemals zuvor. Besonders in Dienstleistungsbereichen stieg die Zahl der Beschäftigten.

Nie zuvor sind mehr Menschen in Deutschland einer bezahlten Arbeit nachgegangen als im vergangenen Jahr. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts hatten 2010 im Durchschnitt 40,37 Millionen Männer und Frauen, die in der Bundesrepublik wohnten, einen Job und galten als erwerbstätig. Diese bedeutete gegenüber 2009 einen Anstieg um 197.000 oder 0,5 Prozent. Auch der bisherige Höchststand mit 40,22 Millionen Erwerbstätigen aus dem Jahr 2008 wurde deutlich übertroffen.

Den Aufschwung am Arbeitsmarkt begründeten die Statistiker vor allem mit der raschen Erholung der deutschen Wirtschaft nach der Rezession des Jahres 2009. Parallel zum Auslaufen der krisenbedingten Kurzarbeit sei die Zahl der Arbeitnehmer im vergangenen Jahr um 190.000 auf 35,95 Millionen gestiegen. Gleichzeitig wurden 7000 Selbstständige mehr registriert.

Aufschwung vor allem in Dienstleistungsbereichen

Allerdings entwickelten sich die einzelnen Wirtschaftsbereiche sehr unterschiedlich. Im Dienstleistungssektor stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 330.000 oder 1,1 Prozent. Auch das Baugewerbe profitierte überdurchschnittlich vom Aufschwung. 30.000 Menschen mehr waren in diesem Bereich erwerbstätig als ein Jahr zuvor. Die Industrie verzeichnete dagegen ein Minus von 136.000 Beschäftigten. Auch in der Land- und Forstwirtschaft arbeiteten erneut weniger Menschen. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts entfallen mittlerweile 73,5 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland auf Dienstleistungsbereiche und nur noch 18,9 Prozent auf das produzierende Gewerbe.

Grundlage für die Definition der Erwerbstätigkeit sind die Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die Statistik wertet alle Arbeitnehmer und Selbstständige als erwerbstätig, deren Tätigkeit auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichtet ist. Wie viele Stunden jemand arbeitet, spielt dabei keine Rolle.